Die Streitkräfte Sri Lankas haben am Mittwoch begonnen, durch einige Bezirke der Hauptstadt Colombo zu patrouillieren, berichtet die Nachrichtenagentur Associated Press. Grund dafür seien Massenproteste und gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern der amtierenden Regierung. Angaben von Associated Press zufolge erhielten die Truppen die Erlaubnis, bei Anzeichen von Gewalt, wie etwa Brandstiftungen und Vandalismus, das Feuer zu eröffnen.
Der Sekretär des Verteidigungsministeriums General Kamal Gunaratne dementierte während einer Pressekonferenz Spekulationen, wonach die Armee einen Militärputsch plane:
“Keiner unserer Offiziere hat den Wunsch, die Regierung zu übernehmen. Das ist in unserem Land niemals passiert und es ist nicht leicht, dies hier zu tun.”
Zuvor hatte der Premierminister des Inselstaats Mahinda Rajapaksa vor dem Hintergrund einer schweren Schuldenkrise seinen Posten niedergelegt. Dennoch fordern die Protestierenden unter anderem auch einen Rücktritt seines Bruders Gotabaya Rajapaksa, der gegenwärtig das Amt des Staatspräsidenten bekleidet.