Die üblichen diplomatischen Gepflogenheiten, nach denen ein Staatsoberhaupt dem anderen zur Wahl gratuliert, bleiben aus: Bundespräsident Steinmeier müsste nach diesen Regeln eigentlich dem Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Wladimirowitsch Putin zur Wiederwahl gratulieren. Dass dieses Ritual entfällt, wird mit einer beleidigenden Kritik an den russischen Wahlen bemäntelt. Die Wahrheit ist: Steinmeier vermutet, dass Putin einen Steinmeier-Glückwunsch nicht annehmen würde und diese Annahme-Verweigerung öffentlich begründen könnte.
Steinmeier drückt Nazi-Hände
Denn Steinmeier hat als Außenminister bei seiner Maidan-Visite 2014 einem eindeutigen Nazi die Hand gedrückt: Mit Oleg Tjagnibok, einem nachgewiesenen Antisemiten, Bandera-Anhänger und Darling der Schlägerbanden auf dem Maidan, verhandelte Steinmeier, um dem Putsch in der Ukraine ein demokratisches Mäntelchen zu verleihen. Putin, der sich gern an internationale Regeln hält, müsste bei der Annahme eines Schreibens von ausgerechnet Steinmeier über seinen antifaschistischen Schatten springen und ist sicher dankbar, dass Steinmeier ihm das erspart.