Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V. (IW) mit Sitz in Köln und Büros in Berlin und Brüssel ist ein arbeitgebernahes Wirtschaftsforschungsinstitut. Zu Jahresbeginn erfolgte die Veröffentlichung einer Auswertung zu den seit Januar geltenden Steuerregelungen 2024. Diese werden auf der Webseite des Bundesfinanzministeriums unter der Überschrift “Unsere Meilensteine – Das ändert sich 2024” als rein positives Ereignis für die Bürger wahrgenommen und vermittelt. Das Kölner Institut zeigt sich weniger begeistert und kritisiert mehrheitlich nach Berechnungen die verdeckten Belastungen für die Menschen im Land.
So heißt es einleitend:
“Im neuen Jahr werden die meisten Steuerzahler höher belastet als noch 2023. Die Auswertung macht deutlich, dass Gutverdiener besser als andere davonkommen. Eine Familie mit zwei Kindern und einem gemeinsamen Bruttojahreseinkommen von 130.000 Euro hat am Ende des Jahres 262 Euro mehr, eine Familie mit 42.000 Euro Jahreseinkommen 33 Euro weniger. Besonders hart trifft es Alleinerziehende mit einem Kind: Nach den IW-Berechnungen kommt eine alleinerziehende Person mit einem Jahresbruttoeinkommen von weniger als 36.000 Euro auf ein Minus von 144 Euro.”
Die Auswertungen relativieren damit die euphorische Aussage von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), dass die Bürger für das Jahr 2024 bei der Lohn- und Einkommensteuer insgesamt um 15 Milliarden Euro entlastet würden. Das verantwortliche Ministerium ist dabei dermaßen begeistert, dass kurzerhand der geltende Freibetrag – wird ein Freibetrag gewährt, kommt es zur Freistellung eines Geldbetrags von der Besteuerung – zum “Freubetrag” umdeklariert wird: