Die Corona-Impfungen wurden von der Ständigen Impfkommission (STIKO) bisher auch für Schwangere und Stillende empfohlen. Mittlerweile ist die Empfehlung etwas über ein Jahr her. Obwohl die Hersteller in den Zulassungsstudien der Impfstoffe Schwangere und Stillende ausschlossen, gab es laut STIKO genug Daten, um die vermeintliche Sicherheit der Impfstoffe zu belegen. Auch andere Behörden negierten die Sorge, dass Impfstoffbestandteile über die Muttermilch weitergegeben werden könnten. So schrieb das Bundesgesundheitsministerium am Montag auf Twitter:
Sie können nach der #Impfung gegen das #Coronavirus wie gewohnt weiter stillen. Die mRNA des Impfstoffes konnte in der Muttermilch nicht nachgewiesen werden. Mehr Informationen zur #CoronaSchutzimpfung: https://t.co/uQAtFA91Dopic.twitter.com/5xrKl2mXRo
— Bundesgesundheitsministerium (@BMG_Bund) September 26, 2021
“Sie können nach der #Impfung gegen das #Coronavirus wie gewohnt weiter stillen. Die mRNA des Impfstoffes konnte in der Muttermilch nicht nachgewiesen werden.”
Auch der MDR behauptete damals in einem “Faktencheck”: “Unfreiwillige COVID-19-Impfung über Muttermilch: Stimmt nicht”. Im Artikel wird diesbezüglich behauptet, dass geimpfte Stillende Wirkstoffe der Impfung nicht über die Muttermilch an Säuglinge weitergeben:
“Für die Präperate von BioNTech/Pfizer und Moderna konnte keine mRNA in der Muttermilch nachgewiesen werden. Proben wurden 4 bis 48 Stunden nach der Impfung untersucht. Die mRNa in den Impfstoffen ist sehr fragil, zerfällt kurze Zeit nach der Injektion und sollte nicht in den Blutkreislauf der Mutter gelangen.”
In einem “Faktencheck” von Correctiv im Dezember 2021 hieß es ebenfalls, es gebe “keine Belege, dass Impfstoffbestandteile auf gestillte Säuglinge übertragen werden (…)”.
Doch ein Jahr später hat sich die Lage geändert: Eine Publikation der Long Island School of Medicine der New York University kommt nun zu dem Ergebnis, dass die mRNA der Corona-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna in einem gewissen Zeitrahmen auch in der Muttermilch nachweisbar ist.