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Nazi-Skandal in Kanada: Deutsche Botschafterin bejubelt Massenmörder der Waffen-SS

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Quelle: AFP © Sean KilpatrickAlle in Feierlaune – und keiner merkt was? Der ukrainische Präsident Wladinir Selenskij zusammen mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau am 22. September 2023 im Unterhaus in Ottawa während der verstörenden Huldigung eines SS-Veteranen.

Das Auswärtige Amt hat die Beteiligung seiner Botschafterin in Kanada, Sabine Sparwasser, an den stehenden Ovationen für einen ukrainischen Veteranen der Waffen-SS in der vergangenen Woche quasi mit einem Achselzucken abgetan und erklärt, die Botschafterin habe nicht gewusst, dass es sich bei dem Mann um einen Nazi gehandelt habe.

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Der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Sebastian Fischer, räumte den Fauxpas allerdings am Mittwoch ein, als er bei einer Pressekonferenz nach der Ehrung des Nazi-Kollaborateurs Jaroslaw Hunka durch die Botschafterin gefragt wurde.

Die Mitglieder des kanadischen Parlaments hatten den 98-Jährigen mit stehenden Ovationen gefeiert, als er am Freitag bei einem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij vorgestellt wurde. Selenskij und der kanadische Premierminister Justin Trudeau beteiligten sich an den Ovationen.

Sparwasser habe nichts von Hunkas Nazivergangenheit gewusst, als sie ihm gemeinsam mit den anderen applaudierte, so Fischer. Der Sprecher räumte dennoch ein, dass der Vorfall inakzeptabel sei, aber Hunkas wahre Identität sei weder der deutschen Diplomatin noch anderen Mitgliedern der Menge bekannt gewesen, da seine Teilnahme an der Veranstaltung nicht vorher angekündigt worden sei.

Als der Sprecher des kanadischen Repräsentantenhauses, Anthony Rota, seinen Gast der Menge vorstellte, wies er jedoch darauf hin, dass Hunka “für die ukrainische Unabhängigkeit gegen die Russen gekämpft” habe, was per definitionem bedeute, dass er auf der Seite der faschistischen Achsenmächte gedient haben muss. “Er ist ein ukrainischer Held, ein kanadischer Held, und wir danken ihm für seinen Dienst”, fügte Rota hinzu.

“Hätte auch ein Kämpfer der polnischen Heimatarmee gewesen sein können”

Rota trat am Dienstag von seinem Amt zurück und entschuldigte sich für seinen Fehler bei der Ehrung Hunkas. Der Kriegsveteran war Freiwilliger in der 14. Waffen-Grenadier-Division der SS, einer ukrainischen Einheit, die an der Ostfront Gräueltaten an Juden und Polen beging.

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Auf die Frage, wie Sparwasser Hunkas Zugehörigkeit zu den Nazis nicht erkennen konnte – obwohl gesagt wurde, dass er gegen die Rote Armee kämpfte – sagte Fischer, es gebe andere mögliche Erklärungen für seine Rolle im Krieg. So könnte Hunka zum Beispiel ein Kämpfer der polnischen Heimatarmee gewesen sein, die sowohl gegen die deutschen als auch gegen die russischen Truppen kämpfte.

Ukrainische Nazi-Kollaborateure töteten während des Zweiten Weltkriegs Tausende von Polen. Hunka gehörte zu den Tausenden von ukrainischen Kämpfern, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Großbritannien und nach Kanada auswandern durften, obwohl sie möglicherweise an Kriegsverbrechen beteiligt waren.

Moskau bezeichnete den Vorfall als zynischen Missbrauch des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und als Beispiel für unverhohlene Russophobie und erklärte, es werde möglicherweise eine Untersuchung wegen möglicher Kriegsverbrechen einleiten und die Auslieferung von Hunka beantragen.

Polen, das zu den wichtigsten Unterstützern der heutigen Ukraine in ihrem Kampf gegen Russland gehört, hat ebenfalls auf eine Untersuchung möglicher Kriegsverbrechen Hunkas gedrängt.

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