Quelle: AFP © Handout/Taiwanesisches Verteidigungsministerium/AFP Symbolbild: Dieses vom taiwanesischen Verteidigungsministerium am 11. Mai 2018 veröffentlichte Foto zeigt ein F-16-Kampfflugzeug der taiwanesischen Luftwaffe, das neben einem H-6K-Bomber der chinesischen Luftstreitkräfte fliegt.
Taiwans Verteidigungsministerium zufolge haben taiwanesische Abfangjäger am Dienstag 29 chinesische Kampfflugzeuge, Bomber und Unterstützungsflugzeuge vor der Südwestküste der Insel abgefangen.
Die chinesischen Militärflugzeuge sollen laut Taipeh durch den Kanal zwischen Taiwan und den Philippinen in den Pazifischen Ozean geflogen und auf demselben Weg wieder zurückgekehrt sein. Dies sei der drittgrößte Vorfall in Taiwans Luftverteidigungszone in diesem Jahr.
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Bei den chinesischen Flugzeugen habe es sich um sechs H-6-Bomber, 17 Kampfflugzeuge und weitere sechs Unterstützungsflugzeuge gehandelt, teilte das taiwanesische Militär mit. Einige der chinesischen Militärmaschinen sollen nordöstlich des Pratas-Atolls im Südchinesischen Meer geflogen sein, während die Bomber und zwei Begleitflugzeuge die Route über den Bashi-Kanal in den Pazifik genommen haben sollen, bevor sie auf demselben Weg zurückgekehrt seien.
Taiwan gibt an, Abfangjäger geschickt zu haben, um die chinesischen Flieger abzufangen. Zudem will Taipeh auch Raketensysteme eingesetzt haben, um die “Eindringlinge” zu verfolgen. Schon am 30. Mai sollen 30 Jets durch die taiwanesische Luftverteidigungszone geflogen sein, am 23. Januar dieses Jahres sogar insgesamt 39 Flugzeuge.
“Grauzonenkrieg” von China?
Die taiwanesische Luftverteidigungszone erstreckt sich weit über den taiwanesischen Luftraum hinaus auf das chinesische Festland, sodass selbst die Routineflüge der chinesischen Luftwaffe in den chinesischen Luftraum technisch als Zwischenfälle gelten. Taipeh hat Peking jedoch wiederholt vorgeworfen, einen “Grauzonenkrieg” zu führen, indem es militärische Mittel einsetze, um Taiwans Verteidigung zu testen und das Militär der Insel durch wiederholte Einsätze zu ermüden.
China erklärte, man wolle mit der jüngsten Zunahme der militärischen Aktivitäten auf See und in der Luft “geheime Absprachen” zwischen den “taiwanesischen Unabhängigkeitskräften” und der US-Regierung verhindern.
US-Präsident Joe Biden hatte im März erklärt, dass Washington vertraglich verpflichtet sei, sich in jeden Konflikt zwischen China und Taiwan einzumischen. Nur wenig später nahmen seine Berater diese Äußerungen jedoch wieder zurück und betonten, dass sich die Politik der USA nicht geändert habe. Letztes Jahr hatte die taiwanesische Präsidentin Tsai Ing-wen gesagt, sie “vertraue” darauf, dass die USA im Fall eines bewaffneten Konflikts eingreifen würden.
Taiwan ist seit 1949 ein Streitpunkt zwischen China und den Vereinigten Staaten. Seinerzeit hatte die nationalistische Kuomintang den Bürgerkrieg gegen die Kommunisten in China verloren und die Insel mit US-amerikanischer Hilfe besetzt. Die USA erkannten Taipeh bis 1978 als “Republik China” an.
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