Das iranische Außenministerium setzte am Mittwoch drei Einrichtungen und 22 Personen aus der Europäischen Union sowie eine Einrichtung und acht Beamte aus dem Vereinigten Königreich auf die Sanktionsliste. Die Strafmaßnahmen umfassen demnach Einreisesperren und das Einfrieren möglicher Vermögenswerte im Iran. Betroffen sind unter anderem Abgeordnete des Europaparlaments sowie zwei deutsche Offiziere. Teheran wirft ihnen “Unterstützung von Terrorismus” sowie “Einmischung in die inneren Angelegenheiten” beziehungsweise “Schüren von Unruhen” vor.
Betroffen ist etwa der SPD-Außenpolitiker Dietmar Köster. Vergangene Woche hatte er im Ausschuss für Auswärtiges des EU-Parlaments gesagt: “Stabilität im Nahen und Mittleren Osten wird es nur geben, wenn das Mullah-Regime endlich gestürzt ist.” Sicherheit für Israel werde es nur geben, wenn die antisemitische Führung in Teheran durch eine Demokratie ersetzt würde.
Außerdem wurden Radio J, ein in Paris ansässiger jüdischer Radiosender, die Europäischen Freunde Israels im Europäischen Parlament und das Bauunternehmen Heberger wegen “Beteiligung am Bau von Fabrikanlagen”, die angeblich zur Herstellung chemischer Waffen verwendet wurden, die im Iran-Irak-Krieg in den 1980er Jahren eingesetzt wurden, auf die Sanktionsliste gesetzt. Auch mehrere Mitglieder des Europäischen Parlaments, städtische Beamte, Polizei- und Militärkommandeure sowie drei Führungskräfte der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo, die kürzlich eine Reihe von Karikaturen mit Spott über iranische Politiker veröffentlicht hatte, wurden auf die Liste gesetzt.