In Sachsen brodelt es angesichts steigender Flüchtlingszahlen noch heftiger als schon 2015. Vor allem in kleineren Kommunen gibt es tagtäglich Proteste gegen geplante weitere Flüchtlingsunterkünfte. Nun versucht die Landesregierung in Dresden das Land für Flüchtlinge unattraktiver zu machen. Auf der Ministerpräsidentenkonferenz in dieser Woche will sich der Freistaat daher laut dem MDR für die Einführung von Chipkarten stark machen. Damit sollen einige der Anreize für Flüchtlinge wegfallen, nach Deutschland zu kommen. Notfalls will man in der sächsischen Staatskanzlei die Einführung der bargeldlosen Zahlungen auch alleine bewerkstelligen.
Zunächst plant Sachsen, kein Bargeld mehr an Asylbewerber auszuzahlen. Dafür soll man mit der geplanten Karte könnte nur noch in bestimmten Geschäften einkaufen können, sagte der Staatskanzleichef Oliver Schenk (CDU) in Dresden. Das sind vor allem Verkaufsstellen für Waren des täglichen Bedarfs. Vertreter der Kommunen hätten sich am Dienstag in einem Gespräch für eine Umstellung des Systems ausgesprochen, sagte Schenk. Auch mit den Sparkassen gebe es bereits Gespräche. Man gehe davon aus, dass die bisherige Auszahlung von Bargeld ein Anreiz sei, nach Deutschland zu kommen.
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bekräftigte bei einem Besuch der Bundespolizei am Mittwoch in Görlitz die Forderung nach Einführung bargeldloser Zahlungsweisen. Er sagte wörtlich:
“Man kann über Sachleistung reden und über Chipkarten reden. Wir müssen es nur tun.”