Angesichts der neu entstandenen Lage, die sich aus der russischen militärischen Sonderoperation in der Ukraine ergibt, weckt dieser Schritt Misstrauen, Besorgnis und sogar offene Kritik seitens des offiziellen Sarajevos und der Bürokraten der Europäischen Union (EU). Gemäß dem Brüsseler Klischee sei der Besuch eine “Demonstration der Nichteinhaltung nicht nur der Politik der Europäischen Union, sondern auch der Werte der demokratischen Welt, die die russische Aggression gegen die Ukraine auf das Schärfste verurteilte”, schrieb das EU-Büro aus Sarajevo, wobei es die Tatsache ignoriert hat, dass die Republika Srpska bereits zuvor entschieden gegen das Verhängen von Sanktionen gegen Russland war, genauso wie man dort auch dagegen ist, im aktuellen Konflikt für eine bestimmte Seite Partei zu ergreifen.
Die offizielle Website des russischen Parlaments veröffentlichte eine Information, wonach sich Stevandić mit dem Vorsitzenden der russischen Staatsduma Wjatscheslaw Wolodin getroffen habe und sich bei ihm wegen des “ständigen Drucks des Westens” aufgrund der Stellungnahme der Republika Srpska in Bezug auf die spezielle Militäroperation Russlands in der Ukraine beschwert habe.
Doček parlamentaraca iz Republike Srpske u Državnoj dumi Rusije. pic.twitter.com/vz3yxfNaG0
“Die Vorwürfe aus Sarajevo, die Republika Srpska baue eine Art ‘russische Plattform’ auf, sind nicht wahr, und Russland hat so etwas auch nicht gefordert, genauso wie es Banja Luka nicht aufgefordert hat, seinen europäischen Weg aufzugeben”, sagte der Präsident der Nationalversammlung der Republika Srpska Nenad Stevandić, der die parlamentarische Delegation bei dem Arbeitsbesuch in Moskau leitet, gegenüber RT Balkan.