Der Innenminister der Türkei Süleyman Soylu hat auf einem Treffen mit Jugendlichen in Istanbul die für Mitte Mai anberaumten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen thematisiert, teilte die Zeitung Aydınlık mit. Soylu habe dabei dem Westen vorgeworfen, dem Rest der Welt seine Kultur und Gewohnheiten aufzwingen zu wollen. Er sprach unter anderem von einem “Kulturterrorismus”, der darauf abziele, “unseren Glauben, unsere Traditionen, unsere Bräuche zu zerstören”. Der hochrangige türkische Beamte erklärte zudem, dass die USA weiterhin an Glaubwürdigkeit verlieren würden und dass die ganze Welt die Vereinigten Staaten von Amerika hasse. Dies ist nicht das erste Mal, dass Soylu die USA kritisiert. An den US-Botschafter Jeffry Flake in Ankara gerichtet, sagte er Anfang Februar nach türkischen Medienberichten, der solle seine “schmutzigen Finger von der Türkei lassen”. Er wisse sehr gut, wie sich der Botschafter in die inneren Angelegenheiten der Türkei einmische und welche Journalisten er beeinflusse, sagte der Innenminister damals. Bei seinem jüngsten Auftritt in Istanbul forderte er außerdem, die Rolle Europas nicht zu überschätzen, denn:
“So etwas wie Europa gibt es nicht. Denken Sie darüber nach. Es gibt Amerika. Europa ist ein Waggon im US-Zug.”
Laut Soylu sei Europa ein Werkzeug der Vereinigten Staaten, etwa in Afrika. Alle afrikanischen Länder hassen die Staaten, die sie ausbeuteten, hieß es weiter. Die Staaten in Afrika wenden sich demnach zunehmend ihren Landesprachen zu. Des Weiteren behauptete der Minister, seit Beginn des 21. Jahrhunderts. Jahrhunderts bestehe keine Dominanz des Westens mehr, sondern er versuche, seinen Herrschaftsbereich zu behalten.