Am Sonnabend meldeten die Behörden vor Ort den Abschluss der organisierten Phase der Evakuierung von Armeniern aus der sich in der Auflösung befindenden Region Bergkarabach. Der letzte Buskonvoi unter dem Schutz der russischen Friedenstruppen habe die Hauptstadt Stepanakert verlassen. Eine spätere Evakuierung werde nur noch in Privatfahrzeugen möglich sein, hieß es. Offenbar sind nur noch wenige Tausend Armenier in der Region verblieben.
Nach Angaben der Sprecherin der armenischen Regierung, Naseli Baghdasarjan, sind seit dem 24. September 100.417 Menschen aus Karabach nach Armenien gezogen. Baghdasarjan sagte am Sonnabend:
“Bis jetzt sind 100.417 Menschen aus Berg-Karabach in Armenien angekommen. Die Khakari-Brücke wurde von 21.043 Fahrzeugen überquert.”
81.139 Menschen seien bereits als Flüchtlinge registriert, die Regierung hat 32.200 Vertriebenen eine vorübergehende Unterkunft zugewiesen.
Nach Angaben der armenischen Behörden lebten vor der jüngsten Zuspitzung 120.000 Menschen in Bergkarabach.
Der Berater des Präsidenten von Aserbaidschan, Hikmet Hajiew, erklärte am 22. September, dass die Integration der Armenier aus Karabach in das wirtschaftliche, politische und soziale Leben der Republik schwierig sein werde und man darauf vorbereitet sein sollte, dass einige diese Politik nicht akzeptieren und beschließen werden, das Land zu verlassen. Gleichzeitig hat Präsident Ilham Alijew wiederholt erklärt, dass die Armenier aus Karabach die gleichen Rechte haben werden wie die Bürger des Landes.