Quelle: www.globallookpress.com © FrankHoermann/SVEN SIMON Prof. Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts, bei der Münchner Wirtschaftsdebatte in der IHK am 11. März 2020 (Archivbild)
Der deutschen Wirtschaft geht es schlecht: Der Krieg in der Ukraine und die gegen Russland verhängten Sanktionen stellen nach der Corona-Krise die nächsten Tiefschläge dar.
Im März fiel das Barometer für das Geschäftsklima auf 90,8 Punkte – im Februar waren es noch 98,5 Zähler gewesen, wie das Münchner ifo Institut am Freitag zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Ifo-Präsident Clemens Fuest sprach Tacheles:
“Die Unternehmen in Deutschland rechnen mit harten Zeiten.”
“Schockwellen infolge des Ukrainekriegs”: Kieler Institut für Weltwirtschaft senkt Wachstumsprognose
Von Reuters befragte Ökonomen hatten zuvor “nur” mit einem Rückgang auf 94,2 gerechnet. Im Januar und Februar stieg der Indikator moderat.
Vor allem durch den Krieg in der Ukraine und die besonders auch deutsche Wirtschaft betreffenden antirussischen Sanktionen sind die Öl- und Gaspreise auf Rekordhöhen gestiegen. Das setzt Verbrauchern, Spediteuren und energieintensiven Industrien zu.
Vor allem im verarbeitenden Gewerbe ist der Index laut Fuest “so stark gefallen wie noch nie. Dies gilt auch für die Erwartungen der Unternehmen. Diese schlugen von Optimismus in einen deutlichen Pessimismus um. Außerdem bewerteten die Unternehmen ihren Geschäftsausblick nun als extrem unsicher.”
Auch im Dienstleistungssektor, im Handel und im Baugewerbe kam es drastischen Einbrüchen beim Erwartungsindikator.
Von diesen Entwicklungen ist auch das Wirtschaftswachstum ist betroffen: Die ifo-Forscher hatten erst kürzlich ihr Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr gesenkt. Sie erwarten nur noch ein Wachstum zwischen 2,2 und 3,1 Prozent, nachdem sie zuvor noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,7 Prozent gerechnet hatten, wie sie jüngst mitteilten. Das Handelsblatt zitiert die Forscher mit den Worten:
“Die russische Attacke dämpft die Konjunktur über deutlich gestiegene Rohstoffpreise, die Sanktionen, zunehmende Lieferengpässe bei Rohmaterialien und Vorprodukten sowie erhöhte wirtschaftliche Unsicherheit.”
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