Ukrainisches Blut wird in einem verlorenen Stellvertreterkrieg vergossen
01.08.2023
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Von Caitlin Johnstone
In einem Artikel mit dem Titel “Der Mangel an Waffen und Ausbildung in der Ukraine birgt das Risiko einer Pattsituation im Kampf mit Russland” berichtet Daniel Michaels vom Wall Street Journal (WSJ), westliche Offizielle hätten von vornherein gewusst, dass die ukrainischen Streitkräfte nicht über die Waffen und die Ausbildung verfügten, die für einen Erfolg in ihrer oft gepriesenen Gegenoffensive erforderlich seien.
Michaels schreibt:
“Als die Ukraine in diesem Frühjahr ihre große Gegenoffensive startete, wussten westliche Militärs, dass die ukrainischen Streitkräfte nicht über die Ausbildung oder Bewaffnung verfügten – von Granaten bis zu Kampfflugzeugen –, die es braucht, um die russischen Streitkräfte zurückzudrängen. Aber sie hofften, dass Mut und Einfallsreichtum der Ukrainer den Tag retten würden. Haben sie aber nicht. Tief angelegte und tödliche Minenfelder, ausgedehnte Befestigungsanlagen und die russischen Fliegerkräfte haben dazu geführt, dass bedeutende Vorstöße der ukrainischen Truppen weitgehend blockiert wurden. Stattdessen riskierte die Kampagne in einer Pattsituation zu enden, die das Potenzial hat, Menschenleben und Ausrüstung zu vernichten, ohne dass sich die Dynamik wesentlich ändert.”
Die Behauptung, westliche Militärs hätten aufrichtig daran geglaubt, dass die ukrainischen Streitkräfte ihre eklatanten Defizite durch pure Tapferkeit überwinden könnten, wird später in demselben Artikel von einem Kriegsexperten unterhöhlt, als er schrieb, dass die USA niemals eine solche Gegenoffensive lancieren würden, ohne zuvor die Lufthoheit erlangt zu haben, wozu die Ukraine jedoch nicht in der Lage ist:
“Die USA würden niemals versuchen, eine befestigte Verteidigungslinie ohne Luftüberlegenheit anzugreifen, aber die Ukrainer haben keine Luftüberlegenheit. (…) Man kann gar nicht genug betonen, wie wichtig Luftüberlegenheit ist, um einen Bodenkampf mit vertretbaren Verlusten zu führen”, sagte John Nagl von der Kriegsakademie der U.S. Army gegenüber dem WSJ.
Dave DeCamp von der Onlineplattform Antiwar schreibt zur neuesten WSJ-Enthüllung das Folgende:
“Im Vorfeld der ukrainischen Gegenoffensive, die im Juni gestartet wurde, enthüllten Medienberichte, die USA würden nicht erwarten, dass die Ukraine viel Territorium von Russland zurückgewinnen könne. Aber die Regierung von Joe Biden drängte trotzdem auf den Angriff, da sie die Idee einer Kampfpause ablehnte.”
Das Imperium wirft also noch immer wissentlich ukrainische Menschenleben in den Fleischwolf eines nicht gewinnbaren Stellvertreterkrieges, auch wenn westliche Offizielle vor der Öffentlichkeit unentwegt behaupten, dass es in diesem Krieg darum geht, ukrainische Menschenleben zu retten und Putin eine vernichtende Niederlage zu bereiten.
"Privately, US officials say neither Russia nor Ukraine is capable of winning the war outright, but they have ruled out the idea of pushing or even nudging Ukraine to negotiating table." #UkraineRussianWar#Ukrainewarhttps://t.co/B3pkR2HLJC
— Ivan Katchanovski (@I_Katchanovski) October 12, 2022
Diese Haltung des Imperiums ist kein neues Phänomen. Im vergangenen Oktober berichtete die Washington Post:
“Hinter vorgehaltener Hand sagen US-Offizielle, dass weder Russland noch die Ukraine in der Lage seien, diesen Krieg endgültig zu gewinnen, halten aber die Idee für ausgeschlossen, die Ukraine an den Verhandlungstisch zu drängen oder gar zu stoßen.”