Während ukrainische Politiker seit Monaten teils erfolgreich versuchen, der deutschen Regierung ihre Wünsche aufzudrängen, vertritt der offizielle Souverän hierzulande, die Bürger, eine teils sehr viel skeptischere Haltung.
Zuletzt hatte der für seine harschen Forderungen und undiplomatischen Auslassungen bekannte ehemalige ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, am Freitag mal wieder eine Plattform verschiedener deutscher Medien für eine Wunschliste an die deutsche Regierung erhalten.
So sagte der heutige Vize-Außenminister dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), er wünsche sich von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), “dass er endlich die Zurückhaltung zum Beispiel beim Kampfpanzer Leopard und beim Schützenpanzer Marder überdenkt”. Da dies bekanntermaßen der Politik der Bundesregierung widerspricht, fügte er hinzu: “Wenn die Bundesregierung keinen Alleingang bei der Lieferung will, dann könnte Deutschland dabei eine Führungsrolle auf dem Kontinent verfolgen, eine europäische Panzerallianz zu schmieden.”
In einem am Freitag veröffentlichten gemeinsamen Beitrag für ntv.de pochten auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und Anton Hofreiter (Bündnis 90/Die Grünen) darauf, Truppentransporter, Schützenpanzer und Kampfpanzer zu liefern, da der sogenannte Ringtausch nicht mehr funktioniere weil die europäischen Staaten mittlerweile so gut wie alle Schützen- und Kampfpanzer sowjetischer Bauart an die Ukraine abgegeben hätten. “Wir sollten daher schon jetzt in Deutschland beginnen, ukrainische Soldatinnen und Soldaten am ‘Marder’ und vor allem am ‘Leopard 2’ auszubilden”, heißt es in dem Beitrag.