Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó hat in einem Interview für den Fernsehsender CNBC die Politik seines Landes gegenüber China vor kritischen Stimmen innerhalb der Europäischen Union verteidigt. Dem Diplomaten zufolge sehe Budapest in Peking keine Bedrohung und kein Risiko, daher sei auch keine De-Risking-Politik gegenüber dem asiatischen Riesen notwendig.
“Wir betrachten China als ein Land, von dem man viel profitieren kann, wenn man mit ihm kooperiert.”
Gleichzeitig kritisierte Szijjártó scharf die Forderung einiger Politiker in den USA und in der EU, die europäische Wirtschaft von China zu entkoppeln. Er verwies darauf, dass das Reich der Mitte einer der größten Handelspartner der EU und eine wichtige Quelle von Investitionen sei. Am Rande des Weltwirtschaftsforums im chinesischen Tianjin sagte der Ungar gegenüber der CNBC-Moderatorin Sam Vadas:
“Sowohl eine Entkopplung als auch eine Minimierung von Risiken wären ein Selbstmord für die europäische Wirtschaft. Wie kann man sich entkoppeln, ohne die europäische Wirtschaft zu töten?”
Somit kommentierte er einen Aufruf der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die Ende März eine Minimierung von politischen und wirtschaftlichen Risiken im Verhältnis mit China gefordert hatte.