Quelle: AFP © Benedikt Loebell Menschen vor einem Aufnahmezentrum für ukrainische Flüchtlinge in Wien, Österreich, 4. März 2022.
Laut einer Umfrage des UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) vom Freitag drohen Flüchtlinge aus der Ukraine in Österreich in die Armut abzurutschen.
Demnach gaben 38 Prozent der befragten Flüchtlinge an, dass sie ihre Grundbedürfnisse in den vergangenen drei Monaten in Österreich kaum noch decken konnten. 17 Prozent können sie gar nicht mehr decken.
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Was den Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt betrifft, erklärten 30 Prozent, im Moment Arbeit zu haben, 26 Prozent seien arbeitslos. 70 Prozent der Beschäftigten gaben zudem an, dass ihre derzeitige Beschäftigung auf einem niedrigeren Niveau sei als ihre vorherige Beschäftigung in der Ukraine.
Insgesamt wurden von Januar bis März 533 Flüchtlingshaushalte aus der Ukraine in Österreich online befragt, wodurch Angaben von über 1.500 Personen erhoben werden konnten.
4 Prozent der Befragten wollen demnach innerhalb der nächsten drei Monate in ihre Heimat zurückkehren und 42 Prozent hoffen, eines Tages nach Hause zurückkehren zu können, während 37 Prozent in dieser Frage noch unentschlossen sind.
Christoph Pinter, Leiter von UNHCR Österreich, schrieb auf der Webseite der Organisation:
“Die erhobenen Daten zeigen eindrücklich, dass nun endlich die Weichen gestellt werden müssen, um den Flüchtlingen aus der Ukraine in Österreich längerfristige Perspektiven zu geben. Dafür braucht es dringend einen Systemwechsel.”
Das Armutsrisiko werde aktuell dadurch verschärft, dass sich Geflüchtete aus der Ukraine in dem Grundversorgungssystem befänden, das eigentlich für Asylsuchende und für eine kurze Verweildauer konzipiert sei. Pinter weiter:
“Die Flüchtlinge aus der Ukraine sollten die Möglichkeit haben, sowohl emotional als auch wirtschaftlich in Österreich anzukommen. Dafür brauchen sie Zugang zu mehr Rechten und auch einen längerfristigen Aufenthaltstitel.”
Rücksicht müsse dabei vor allem auf die große Zahl allein geflüchteter Mütter und Kinder genommen werden, ebenso wie auf den hohen Prozentsatz an Menschen mit besonderen Bedürfnissen (laut der Umfrage 17 Prozent der Befragten).
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