Durch Überhang- und Ausgleichsmandate wächst der Bundestag seit Jahren und liegt bereits 20 Prozent über der Regelgröße. Angesichts der geplanten Wahlrechtsreform befürwortet eine große Mehrheit der Bevölkerung eine Verkleinerung des Bundestags auf seine Regelgröße von 598 Abgeordneten. Fast acht von zehn Menschen (78 Prozent) stimmten in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach im Auftrag der Bertelsmann Stiftung der Position zu, dass der Bundestag derzeit mit 736 Abgeordneten deutlich zu viele Parlamentarier habe. Das sei unnötig und zu teuer. Daher solle er wieder auf die ursprünglich vorgesehene Größe verkleinert werden.
Mit 86 Prozent fiel die Zustimmung für eine Verkleinerung des Bundestages in Ostdeutschland besonders hoch aus, im Westen waren es 76 Prozent. Nur elf Prozent der Befragten schlossen sich dieser Position nicht an. Sie fanden, wichtig sei, dass der Bundestag die Interessen der Menschen so gut wie möglich vertrete. Ob er 600 oder 700 Abgeordnete habe, sei dabei nicht entscheidend. Weitere elf Prozent waren in dieser Frage unentschieden.
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas sagte der Deutschen Presse-Agentur zu diesen Zahlen: “Die Wahlrechtskommission des Deutschen Bundestages hat sich einen Auftrag gegeben, der sich ganz offensichtlich mit den Erwartungen der Menschen an eine Wahlrechtsreform deckt: die Verkleinerung des Bundestages auf seine Regelgröße von 598 Abgeordneten.” Ziel müsse das verlässliche Einhalten dieser Größe sein.