“Unsere Kinder kriegt ihr nicht” – Mutige Berliner verurteilen deutsche Kriegspläne gegen Russland
11.03.2024
0 77 3 minutes read
Wladislaw Sankin / RT
An diesem Sonntag waren die bekanntesten Mitstreiter der Hamburger Arzt, Buchautor und Offizier der Reserve Heiko Schöning, dessen Ehefrau Gesa, eine Verlegerin, der Major a. D. Florian Pfaff, der Publizist Uli Gellermann sowie der Filmregisseur Alexander Tuschinski. “Frieden statt Kriegstreiberei!”, hieß offiziell die Kundgebung, die unter dem Eindruck des Skandals um die sogenannte Taurus-Enthüllung nur wenige Tage im Voraus bekanntgegeben worden war.
“Ohne Schöning-Gefolgschaft hätten wir bei weitem nicht so viele Leute zusammengekriegt”, sagte Reymann in unserem Gespräch nach ihrem Auftritt. Am zweiten Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar war sie bei einer ähnlich gerichteten Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt als Rednerin dabei. Dort waren Menschen aus dem DKP-Umfeld und kritische Gewerkschafter mit dabei. Gekommen waren damals etwa 300 Menschen. Schöning, der von Anfang an als Arzt auch die staatliche Pandemie-Politik zu Corona-Zeiten öffentlichkeitswirksam kritisiert hatte, ist bei den sogenannten Querdenkern bekannt. Angemeldet wurde diese Kundgebung von Michael Bründel alias DJ “Captain Future”, ein ebenfalls in den Medien verunglimpfter angeblicher “Corona-Verharmloser”. Seine Anwesenheit gab der dreistündigen Veranstaltung eine unterhaltsame Note und einen ebenso unverwechselbaren musikalischen “Touch”. Auch haben Menschen aus der “Corona-Bewegung” diese Friedenskundgebung erheblich verstärkt.
Dennoch sind es immer noch wenige, die auf die Straße gehen – die einst machtvolle Friedensbewegung ist in Deutschland immer noch gespalten in vermeintlich “links” und “rechts”. Zu befangen sind viele Menschen in ihren beruflichen und sozialen Milieus. Diesmal waren allerdings auch bis zu zwanzig Vertreter des Protest-Netzwerks “Autokorso Berlin” mit dabei, sie nennen sich Patrioten. Am Sonntag schwenkten sie deutsche und russische Fahnen und warben auf ihren Plakaten wieder für die deutsch-russische Freundschaft. Warum protestierten sie mit?
Das erklärt mir Silke, die seit Beginn der Corona-Maßnahmen vor vier Jahren beim Korso mitmacht. “Erstens: wir wollen Frieden mit Russland, das ist ganz klar. Die Russen verhalten sich trotz allem sehr besonnen zu uns Deutschen, vor ihnen habe ich keine Angst.” Dann kommt sie als Mutter zweier erwachsener Söhne auf die Wehrplicht zu sprechen. “Ich diskutiere viel mit den Menschen, die ihre Meinung aus den Medien schöpfen. Mein letztes Argument ist immer der Einberufungsbefehl. Dann hört auch bei denen Ukraine-Unterstützung auf.”