Der uruguayische Präsident Luis Lacalle Pou scheint einen Ausweg aus dem ethischen und juristischen Dilemma um einen Reichsadler aus der Nazi-Zeit gefunden zu haben, das den südamerikanischen Staat über mehrere Jahre hinweg beschäftigte. Am Freitag sagte der Politiker bei einer Pressekonferenz, dass die bronzene Skulptur von dem versunkenen Nazi-Panzerschiff Admiral Graf Spee zu einer Friedenstaube umgeschmolzen werden solle. Lacalle Pou erklärte dabei, dass die Idee, wonach die mit einem Hakenkreuz versehene Figur eine “meisterhafte Transformation” durchmachen und zu einem “Symbol von Frieden und Einigkeit” werden solle, ihm noch vor seinem Amtsantritt eingefallen sei.
El Presidente @luislacallepou anunció la #Transformación del águila del Graff Spee en un símbolo de paz por Pablo Atchugarry pic.twitter.com/NHFkMdxCpV
— Comunicación Presidencial (@compresidencia) June 16, 2023
Ferner teilte der Staatschef mit, dass mit dieser Aufgabe der uruguayische Künstler Pablo Atchugarry beauftragt worden sei. Die neue Skulptur könnte demnach an der Atlantikküste, an der Mündung des Flusses Río de la Plata in der Provinz Maldonado aufgestellt werden. Es kämen aber auch andere Orte in Frage.
Atchugarry teilte seinerseits bei der Pressekonferenz mit, dass die bronzene Friedenstaube voraussichtlich im November fertig sein werde. Die Skulptur werde 1,7 Meter in der Länge messen.
“Die Idee, ein Symbol von Hass, Krieg und Gräuel zu einem Symbol von Frieden umzugestalten, erscheint mir sehr ehrenhaft und verantwortungsvoll.”
Momentan werde in Italien die jeweilige Form aus Carrara-Marmor angefertigt, die in Uruguay voraussichtlich im September ankommen werde. Dann werde ein Unternehmen in Montevideo mit der Schmelze beginnen, teilte der Künstler mit.