Seit geraumer Zeit wartete das vom vielseitigen Unternehmer und Multimilliardär Elon Musk vor Jahren gegründete Neurotechnologie-Unternehmens Neuralink auf eine offizielle, dringend erforderliche Zustimmung der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde Food and Drug Administration (FDA). Am 26. Mai konnte das Unternehmen nun über Twitter, das ebenfalls Elon Musk gehört, verkünden:
“Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir von der FDA die Genehmigung zum Start unserer ersten klinischen Studie am Menschen erhalten haben!”
We are excited to share that we have received the FDA’s approval to launch our first-in-human clinical study!This is the result of incredible work by the Neuralink team in close collaboration with the FDA and represents an important first step that will one day allow our…
— Neuralink (@neuralink) May 25, 2023
Die Unternehmensleitung von Neuralink – wie auch Elon Musk selbst als das prominente Gesicht dieser wie anderer Zukunftstechnologien – sehen in den kommenden Experimenten und Studien “einen wichtigen ersten Schritt, der es eines Tages ermöglichen wird, dass unsere Technologie vielen Menschen helfen kann”. Kritiker der geplanten Chip-Implantate in menschliche Gehirne sehen dagegen darin reine Versuche zur bisher tiefgreifendsten Manipulation von Menschen. Im vergangenen Jahr war ein erster Antrag auf Genehmigung einer solchen Studie noch wegen Sicherheitsbedenken von der FDA abgelehnt worden.
Unter Bezug auf den vorherigen Negativbescheid der FDA, deren genaue Ergebnisse und Einwände das Unternehmen Neuralink niemals veröffentlichte, lautete laut Informationen der US-Website Extreme Tech der wohl wichtigste Kritikpunkt so:
“So forderte die FDA beispielsweise, dass das Unternehmen bestätigt, dass die ultrafeinen Elektroden, von denen mehr als 1.000 in das Gehirn der ersten Testpersonen von Neuralink eingesetzt werden, im Laufe der Zeit nicht wandern werden. Ebenso muss Neuralink noch nachweisen, dass das Implantat ohne Schädigung des Gehirns entfernt werden kann.”
Elon Musk hatte als Neuralink-Gründer und CEO noch im Dezember 2022 betont, mittels der Studienphasen am menschlichen Gehirn solle erreicht werden, dass die von Neuralink hergestellten Implantate “es ermöglichen würden, durch Gedanken direkt mit Computern zu kommunizieren”. Der umtriebige Milliardär versicherte aber auf einer Veranstaltung zur Beruhigung der Öffentlichkeit:
“Wir wollen extrem vorsichtig sein und sichern, dass es gut funktioniert, bevor wir ein Gerät in einen Menschen einsetzen.”