Ein Moskauer Gericht hat die Untersuchungshaft des US-Journalisten Evan Gershkovich bis zum 30. Juni verlängert. Dies teilte der Pressedienst des Gerichts am Dienstag mit. Die Anhörung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, da der Fall als “streng geheim” eingestuft worden war.
Der Reporter war vor knapp einem Jahr – am 30. März 2023 – in Jekaterinburg festgenommen und anschließend in das Moskauer Gefängnis Lefortowo verlegt worden. Die Untersuchungshaft wurde seitdem mehrfach verlängert. Bislang wurde kein Termin für den Prozessbeginn festgelegt. Am 21. März besuchte Lynn Tracy, US-Botschafterin in der Russischen Föderation, den Journalisten im Untersuchungsgefängnis.
Der 32-Jährige wird der Spionage verdächtigt. Nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB soll Gershkovich auf US-amerikanische Anweisung hin geheime Informationen über ein russisches Rüstungsunternehmen gesammelt haben. Der Journalist weist die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. Dem US-Bürger mit russischen Wurzeln drohen nach dem russischen Strafgesetzbuch bis zu 20 Jahre Haft.