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US-Sender: Ukraine-Krise könnte weitere Destabilisierung des Nahen Ostens hervorrufen

US-Sender: Ukraine-Krise könnte weitere Destabilisierung des Nahen Ostens hervorrufen

Quelle: AFP © Joseph EidDie libanesische Hafenstadt Tripolis nördlich von Beirut am 13. Dezember 2021

Die Ukraine-Krise bedrohe die Versorgung der Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas mit Weizen und Getreide, meldete CNBC am Donnerstag. Wie der US-amerikanische Sender feststellt, würden Russland und die Ukraine etwa ein Drittel aller weltweiten Weizenexporte, 20 Prozent der Maisexporte und 80 Prozent des Sonnenblumenöls liefern.
Vor dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine wurden mehr als 95 Prozent der gesamten Getreide-, Weizen- und Maisexporte der Ukraine über das Schwarze Meer verschifft, und die Hälfte dieser Exporte ging in die sogenannten MENA-Länder (Middle East and North Africa; Nahost und Nordafrika). “Diese lebenswichtige Route ist nun geschlossen und somit der Seehandel der Ukraine lahmgelegt, nachdem ihre Häfen vom russischen Militär angegriffen wurden”, hieß es bei CNBC.

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“Inflation und Wirtschaft sind wichtiger als politische Freiheit” für die Stabilität der Region, sagte Kamal Alam, ein Senior Fellow des Atlantic Council gegenüber CNBC. Während die Länder nach alternativen Quellen für ihre wichtigen Lebensmittelimporte suchen würden, machten die steigende globale Inflation und die potenziellen Exportbeschränkungen die Lage noch schlimmer. Und dazu komme im Hintergrund, dass die lokale landwirtschaftliche Produktion angesichts der Wasserknappheit in der gesamten MENA-Region sehr begrenzt sei.

Allein Ägypten, das bevölkerungsreichste Land der arabischen Welt, importiert 80 Prozent seines Weizenbedarfs aus der Ukraine und Russland. Der Libanon, der sich bereits seit Jahren in einer Inflationskrise befindet, importiert 60 Prozent seines Weizens aus Russland und Ukraine. Beide Staaten liefern zudem 80 Prozent des tunesischen Getreidebedarfs.

Engpässe der Versorgung aus Russland und der Ukraine könnten die Ernährungssicherheit gefährden, insbesondere für Länder mit niedrigem Durchschnittseinkommen, da diese zugleich besonders unter einer potenziellen Umlenkung der Hilfe leiden könnten.

Laut dem Exekutivdirektor David Beasley des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen werden die tatsächlichen Folgen der Ukraine-Krise die MENA-Region bis zum Herbst treffen. Beasley glaubt, dass Nahrungsmittelknappheit eine Massenmigration auslösen könne. “In einer Zeit steigender Inflation, steigender Rohstoffpreise und Lieferkettenblockaden könnte die gesamte Region diesen Sommer einen beispiellosen wirtschaftlichen Schock erleben”, sagte auch Taufiq Rahim, ein in Dubai ansässiger Senior Fellow im internationalen Sicherheitsprogramm der Denkfabrik New America gegenüber CNBC.

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