Die exorbitanten Verluste westlicher Militärtechnik während der ukrainischen Gegenoffensive sind selbst im Westen so unübersehbar geworden, dass die Zeitschrift The National Interest schließlich einen Artikel voller Rechtfertigungen veröffentlichte. Dessen Botschaft lautet: “Was haben Sie denn erwartet?!”
Die Hauptidee der überraschenden Offenbarungen besteht darin, dass sich die US-amerikanische Technik als zu gefährlich und zu unhandlich für die ukrainische Armee erwiesen habe. Dem ratlosen westlichen Publikum, das lange und beharrlich mit Mythen über allmächtige amerikanische Waffen gefüttert wurde, wird inzwischen berichtet, dass die “kampferprobten und praktisch unzerstörbaren” Abrams-Panzer in der Ukraine grundsätzlich nicht kämpfen können. Es habe sich herausgestellt, dass sie sich wegen ihrer Masse nicht durch den ukrainischen Schlamm bewegen können, dass Brücken unter ihrem Gewicht zusammenbrechen, dass es für sie in der Ukraine schlicht keinen Treibstoff (Flugbenzin) gibt, und dass sie im Feld und unter Kampfbedingungen überhaupt nicht repariert werden können. So müsse ein Abrams-Panzer zum Austausch beschädigter Optik fast bis zu den Ketten auseinandergebaut werden und die ganze Elektronik müsse ausgetauscht werden. Und all das könne nur in speziellen europäischen, mit Kaffeemaschinen ausgestatteten Depots getan werden. Westliche Spezialisten nennen die Reparatur der Abrams-Panzer offen “die Hölle auf Erden”.
Im Gegensatz zu den Abrams-Panzern, für die die braven ukrainischen Besatzungen erst ausgebildet werden, war der US-amerikanische Schützenpanzer Stryker während der Gegenoffensive bereits gesichtet worden, wo er zusammen mit der restlichen westlichen Technik lichterloh brannte. Doch offenbar bestehe das Problem nicht im Geschick der russischen Soldaten. Nach Angaben der Autoren des Artikels gelte der Stryker a priori als eine “Todesfalle”, da er unter zahlreichen Problemen leide. Die Panzerung sei schwach und nicht durchdacht, der Motor werde durch den von den Rädern aufgewirbelten Schmutz verstopft, die Monitore des Kommandanten würden nicht funktionieren und die Sicherheitsgurte für die transportierten Truppen seien so schlecht, dass bei einem Überschlag des Stryker im Inneren alles zu Brei zerquetscht werde.