Der African Growth Opportunity Act (AGOA) wurde in der Zeit der Administration von US-Präsident Bill Clinton mit dem Ziel geschaffen, die Länder der Subsahara dabei zu unterstützen, ihre Volkswirtschaften zu entwickeln und sich sowohl mit den USA als auch untereinander zu vernetzen.
Die Aufnahme in den AGOA ermöglicht den teilnehmenden Staaten einen erleichterten Zugang zum US-Markt. Allerdings ist die Aufnahme an Auflagen geknüpft und wird jährlich überprüft. Voraussetzung sind Good-Governance-Kriterien. Unter anderem wird überprüft, ob die jeweiligen Länder tatsächlich freien Marktwirtschaften entsprechen. Die Überprüfung ist nicht transparent, und sie ist vor allem einseitig. Damit machen die USA deutlich, dass Entwicklungshilfe nicht im Vordergrund des Abkommens steht. Es geht um Überwachung und Kontrolle der teilhabenden Staaten und die Durchsetzung der “regelbasierten Ordnung” unter Führung der USA.
Dass es weniger um Unterstützung, sondern mehr um Macht und Einfluss geht, macht erneut der Rauswurf Nigers und anderer afrikanischer Staaten deutlich. US-Präsident Joe Biden beabsichtigt laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters, neben Niger auch Gabun, die Zentralafrikanische Republik und Uganda aus dem Abkommen zu werfen. Die Zentralafrikanische Republik setzt auf Kooperation mit der russischen Söldnerarmee Wagner, Uganda setzt ebenfalls auf die Zusammenarbeit mit Russland. Im Jahr 2022 sind bereits Mali und Burkina Faso von ihrem privilegierten Zugang zum US-Markt abgeschnitten worden. Niger, Mali und Burkina Faso ist gemeinsam, dass sie ihre westlichen Marionettenregime abgesetzt haben. Ebenfalls 2022 wurde Äthiopien ausgeschlossen. Das Land unterhält traditionell gute Beziehungen zu Russland.