Längst vergangen sind die Zeiten, als man noch vor dem Ende der Ermittlungen bei einem Terroranschlag über eine “kaukasische Spur” sprechen und damit recht behalten konnte. Heute sind solche Redewendungen gar nicht mehr in Gebrauch. Ende der 1990er und Anfang der 2000er Jahre waren wir es gewohnt, dass vom Nordkaukasus eine Bedrohung ausging. Freilich war es schon damals der internationale Terrorismus, der versuchte, dort Wurzeln zu schlagen. Man erinnere sich nur an all die arabischen Emissäre, die in den Bergen Tschetscheniens und Dagestans den Tod fanden.
Heute funktioniert dieses Prinzip nicht mehr. Wir haben es mit etwas Größerem zu tun als mit einem geografisch vertretenen Terrorismus. Die Angreifer auf die Crocus City Hall, tadschikische Staatsbürger, standen mit ukrainischen Geheimdiensten in Verbindung. Nun stellt sich heraus, dass die am 31. März in Dagestan Verhafteten aus Zentralasien stammten und mit den Unmenschen paktierten, die das Konzert bei Moskau angegriffen haben.