Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) und ihr Regierungskollege, Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), starteten am 4. Juni einen gemeinsamen Flug nach Brasilien. Zum Zeitpunkt ihrer Ankunft veröffentlichte die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) einen gemeinsamen Gastbeitrag. Am Ende des Artikels erklären die Politiker ihre Vision, wie Fachkräften der Zugang gewährt werden soll.
“Visa binnen Tagen dank Digitalisierung – Dafür digitalisieren wir endlich die deutschen Verfahren. In unserem Pilotland Brasilien können hochqualifizierte Fachkräfte schon jetzt ihre Unterlagen für die Beantragung der Blauen Karte EU digital einreichen und haben innerhalb weniger Tage ihr Visum in der Hand. Bis 2025 ermöglichen wir dieses Verfahren weltweit und für alle Aufenthaltszwecke.”
Geplant sei laut dem Artikel zudem eine “Chancenkarte zur Arbeitssuche”, um darüber “Beschäftigungsmöglichkeiten für Hochqualifizierte” zu erleichtern. Baerbock und Heil kündigen zudem an: “Gemeinsam schaffen wir das modernste Einwanderungsrecht Europas”. Vorrangiges Ziel sei jedoch: “Vor allem aber müssen sich diese Menschen bei uns wohlfühlen.
Der FAZ-Titel und die Einleitung lauten (Bezahlschranke):
“Hunderttausend ausländische Fachkräfte? Das reicht nicht! Die Außenministerin und der Arbeitsminister sind gemeinsam nach Brasilien gereist. Sie wollen dort Pflegekräfte für Deutschland begeistern. Wie das klappen soll, erläutern sie in diesem Gastbeitrag.”
Eine diesbezügliche Problemlösung innerhalb ihres in Verantwortlichkeit regierten Landes scheint nicht zu gelingen. Baerbock und Heil resümieren daher in dem FAZ-Artikel zum kritischen Status quo:
“Aber die Kliniken haben ein massives Problem: Immer wieder können Betten nicht belegt werden, weil es an Personal fehlt. Die Krankenhäuser finden nicht mehr genügend Pflegekräfte. Und auf der anderen Seite des Atlantiks, in Brasilien, ist jede zehnte Pflegekraft arbeitslos – trotz guter Ausbildung.”