Ulrich Schneider ist seit über zwanzig Jahren Geschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und war seit dem Jahr 2016 Mitglied in der Partei Die Linke. Am 12. September teilte Schneider auf seinem Twitter-Profil mit, dass ihm die letzte Rede der Parteikollegin Sahra Wagenknecht im Deutschen Bundestag mehr als missfallen hätte. Für ihn könne nur ein Parteiaustritt die entsprechende Reaktion darstellen. Schneider ließ in seinem Beitrag wissen:
“Da es ohnehin schon Kreise zieht: Dass die Linksfraktion am letzten Donnerstag im Bundestag Sahra Wagenknecht ans Podium ließ, und was diese dann – man hätte es wissen müssen – vom Stapel ließ, war zu viel. Ich bin aus der Partei Die Linke ausgetreten.”
Da es ohnehin schon Kreise zieht: Daß die @Linksfraktion am letzten Donnerstag im BT @SWagenknecht ans Podium ließ, und was diese dann – man hätte es wissen müssen – vom Stapel ließ, war zu viel. Ich bin aus der Partei @dieLinke ausgetreten.
— Ulrich Schneider (@UlrichSchneider) September 12, 2022
Unmittelbar im Anschluss kommentierten diverse Die Linke-Mitglieder, wie auch andere Politprominenz, die Verkündung von Ulrich Schneider. Bundestagsmitglied Kathrin Vogler reagierte mit der Feststellung:
“Auch ohne Parteibuch wird Ulrich Schneider einer der profiliertesten linken Kritiker der Ampel-Regierung bleiben. Aber Die Linke muss endlich die nötigen Konsequenzen ziehen, um ihm und vielen anderen wieder politische Heimat sein zu können.”
Auch ohne Parteibuch wird @UlrichSchneider einer der profiliertesten linken Kritiker der 🚦 bleiben. Aber @dieLinke muss endlich die nötigen Konsequenzen ziehen, um ihm und vielen anderen wieder politische Heimat sein zu können. https://t.co/fGtbXDJ4RS
— Kathrin Vogler, MdB (@voglerk) September 13, 2022
Tobias Schulze, Die Linke-Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus bemerkte:
“So bitter. Vielleicht schaffen wir es gemeinsam, den Laden zu verändern und zu modernisieren. Von außen und von innen.”
Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags und Grünen-Mitglied Göring-Eckardt äußerte sich in einem Kommentar gleich mit zu ihrer Wahrnehmung hinsichtlich Wagenknechts Redebeitrag:
“Danke, dass du das so klar benennst. Mich hat diese Rede fassungslos gemacht, aber auch das, was Klaus Ernst (immerhin für die Linke Ausschussvorsitzender) im gleichen Kontext sagt …”
Danke, dass du das so klar benennst. Mich hat diese Rede fassungslos gemacht, aber auch das, was Klaus Ernst (immerhin für die Linke Ausschussvorsitzender) im gleichen Kontext sagt ….
— Katrin Göring-Eckardt (@GoeringEckardt) September 12, 2022
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zollte Schneider ebenfalls Respekt:
“Eine konsequente Haltung. Respekt. Für mich war Ulrich Schneider, auch bei gelegentlichen Meinungsverschiedenheiten, immer ein Sozialexperte mit hoher Integrität. Solche Leute sollten auch andere linke Parteien erwägen.”
Eine konsequente Haltung. Respekt. Für mich war Ulrich Schneider, auch bei gelegentlichen Meinungsverschiedenheiten, immer ein Sozialexperte mit hoher Integrität. Solche Leute sollten auch andere linke Parteien erwägen. https://t.co/Z5xI3Fq6ah
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) September 12, 2022
Sonja Lemke, Die Linke-Mitglied im Dortmunder Stadtrat fragte Schneider in ihrem Twitter-Kommentar: “Kommst du wieder, wenn sie gegangen wird?” Niema Movassat, ein Parteikollege aus Berlin und ehemaliger Bundestagsabgeordneter, lässt wissen:
“Lieber Ulrich, deine Entscheidung ist nachvollziehbar und macht mich dennoch unendlich traurig. Die Partei muss es endlich schaffen, Wagenknecht und ihre Gang in die Schranken zu weisen, wenn sie Leute wie dich halten und eine starke linke, attraktive Partei werden will.”
Lieber Ulrich, Deine Entscheidung ist nachvollziehbar und macht mich dennoch unendlich traurig. Die Partei muss es endlich schaffen Wagenknecht und ihre Gang in die Schranken zu weisen, wenn sie Leute wie dich halten und eine starke linke, attraktive Partei werden will.
— Niema Movassat (@NiemaMovassat) September 12, 2022