Ein Gericht in Minsk hat Swetlana Tichanowskaja, die frühere Kandidatin der Opposition bei den weißrussischen Präsidentschaftswahlen im Jahr 2020, in Abwesenheit zu 15 Jahren Freiheitsentziehung verurteilt.
Pawel Latuschko, ein früherer politischer Zögling des Präsidenten Lukaschenko, der im Zuge der Unruhen im Herbst 2020 zur Opposition überlief und anschließend emigrierte, wurde in demselben Gerichtsverfahren zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Das berichten am Montag übereinstimmend mehrere Nachrichtenagenturen, unter anderem RIA Nowosti.
Im Januar hatte das Minsker Stadtgericht den Prozess gegen Tichanowskaja, Pawel Latuschko sowie die Leiterin von Tichanowskajas Hauptquartier, Maria Moros, und die Mitglieder Olga Kowalkowa und Sergej Dylewski eines Koordinierungsrates der Opposition wegen Umsturzversuchs und der Anstiftung zum Landfriedensbruch eröffnet. Alle Beschuldigten befinden sich derzeit außerhalb von Weißrussland, so dass die Gerichtsverhandlung in ihrer Abwesenheit stattfand.