Für den Sieg bei der Abgeordnetenhauswahl in Berlin musste sich die CDU nur wenig ins Zeug legen, viel mehr gestaltete sich der Wahlkampf fast als Selbstläufer. Zu offensichtlich waren die Verfehlungen, genauer gesagt schlichtweg die Unfähigkeit des rot-rot-grünen Senats – zumindest außerhalb des S-Bahn-Rings.
Nach der #BerlinWahl2023 ist deutlich: Wo die Karte 2021 rot war, ist sie nun schwarz. Die SPD konnte keinen Wahlkreis für sich entscheiden – die CDU konnte aufholen und wurde zum Wahlgewinner. Innerhalb des Berliner S-Bahn Rings wurde vorwiegend Grün gewählt. #rbbwahl#aghw23pic.twitter.com/JbZncq4RQW
— rbb|24 (@rbb24) February 13, 2023
Im Vorfeld plakatierte die CDU lediglich das, was in anderen Hauptstädten selbstverständlich ist, wie “Berlin, Du musst endlich funktionieren”, “Was Kriminelle bald häufiger hören: Haftbefehl” oder “Berlin, lass Dir das Auto nicht verbieten”. So einfach geht es? Offensichtlich, erst recht, wenn die AfD zum Buhmann für einfach alles erklärt wird.
Spätestens seit der “Ära Merkel” im Bund ist klar, dass Oppositionsparteien nicht aus Überzeugung, sondern aus Frust über die jeweils aktuelle Regierung gewählt werden. In der Hauptstadt hat sich das zumindest außerhalb der woken Blase wieder bewahrheitet. Zu groß war der Ärger über die “Coronamaßnahmen”, fehlenden beziehungsweise unbezahlbaren Wohnraum, schwachsinnige Gender-Debatten, kaputte Infrastruktur oder zuletzt die konsequenzlosen Ausschreitungen in der Silvesternacht.