Der Weizenpreis ist aufgrund der außergewöhnlich hohen Ernte in Russland auf ein Dreijahrestief gefallen, aber Analysten warnen, dass durch die eskalierenden Spannungen zwischen der Ukraine und Russland im Schwarzen Meer und die hohen Wetten von Hedgefonds ein neuer Anstieg droht, berichtet die Zeitung The Financial Times.
Seit Ende Juli sind die Preise um mehr als ein Fünftel gefallen ‒ und das, obwohl die Exporte aus der Ukraine, einem der größten Getreideproduzenten der Welt, durch die Kämpfe weiterhin gestört seien.
Börsenhändler rechnen damit, dass ein Überangebot an Lieferungen aus Russland in diesem Jahr dazu beitragen werde, die Preise niedrig zu halten, während die Inflation die Preise für andere Agrarrohstoffe (einschließlich Kakao und Kaffee) bereits auf Mehrjahreshochs getrieben hat. Der leitende Rohstoffanalyst der Rabobank, Michael Magdovitz, sagt:
“Wir haben einen deutlichen Rückgang der Weizenpreise erlebt, der hauptsächlich auf Russland zurückzuführen ist.”
Analysten warnen jedoch davor, dass die Preise wieder in die Höhe schnellen könnten, wenn sich die Kämpfe auf das Schwarze Meer ausweiten, eine der weltweit wichtigsten Verkehrsadern für Getreidetransporte. Bis zu 70 Prozent der russischen Weizenexporte laufen über Schwarzmeerhäfen.
Die Fragilität des Marktes wurde durch die Ereignisse am Mittwoch unterstrichen, als die Futures-Preise zunächst um mehr als 2 Prozent auf 5,91 US-Dollar pro Bushel anstiegen, nachdem ein für die Ukraine bestimmtes Frachtschiff auf eine Mine im Schwarzen Meer gestoßen war, dann aber wieder zurückfielen.