Der Präsident der Weltbank, David Malpass, warnt vor den Risiken einer Umstellung der globalen Versorgungsströme weg von russischen Energieträgern. Nach Malpass könnte diese Umstellung Jahre dauern und sei begleitet vom Risiko der Stagflation.
Unter Stagflation wird eine anhaltende Periode von geringem oder negativem Wachstum bei gleichzeitig hoher Inflation verstanden. Sie gilt als besonders schwer zu bekämpfen, da die üblichen Steuerungsinstrumente wie Leitzinserhöhungen nicht greifen.
In einer Rede an der kalifornischen Stanford University wies Malpass auf die hohe Wahrscheinlichkeit einer Rezession in Europa hin. Gleichzeitig habe sich das Wachstum in China verlangsamt. Die US-Wirtschaft schrumpft nach Daten aus dem ersten Quartal auf dieses Jahr hochgerechnet um 1,6 Prozent. Die Wirtschaftsleistung sank in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen. Damit befinden sich die USA technisch in der Rezession.