Nach einer Analyse der Internationalen Arbeitsorganisation IAO hat die steigende Inflation in vielen Ländern zu einem eklatanten Rückgang der Reallöhne geführt. Die IAO (International Labour Organization: ILO), eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, hat am Mittwoch einen entsprechenden Bericht veröffentlicht. Demnach sind die Reallöhne in der ersten Jahreshälfte weltweit um 0,9 Prozent gesunken. Infolgedessen habe sich die Kaufkraft von Familien der Mittelschicht verringert, während Haushalte mit niedrigem Einkommen besonders hart getroffen wurden. Angesichts mangelnder Aussichten auf Besserung sei mit sozialen Unruhen zu rechnen. Die Organisation betonte die dringende Notwendigkeit von Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Armut, Ungleichheit und sozialer Unruhen.
“Die zahlreichen globalen Krisen, mit denen wir konfrontiert sind, haben zu einem Rückgang der Reallöhne geführt. Dies hat Dutzende Millionen von Lohnabhängigen in eine schwierige Lage gebracht, da sie mit zunehmender Unsicherheit konfrontiert sind”, sagte Gilbert F. Houngbo, der Generaldirektor der IAO, und warnte vor den möglichen Folgen.
“Einkommensungleichheit und Armut werden zunehmen, wenn die Kaufkraft der Geringverdiener nicht erhalten bleibt”, so Houngbo. “Darüber hinaus könnte der dringend benötigte Aufschwung nach der Pandemie gefährdet werden. Dies könnte zu weiteren sozialen Unruhen in der ganzen Welt führen und das Ziel, Wohlstand und Frieden für alle zu erreichen, untergraben.”