Meinung “Putins Puppen” – An wessen Fäden hängt der Spiegel?
Aber der Spiegel -Leser weiß ja auch von diesem Vertragsbruch der NATO nichts, weshalb der Spiegel -Leser auch nicht verstehen kann, warum Russland der NATO und dem Westen nicht nur misstraut, sondern sich von der NATO bedroht fühlt.
In dem gleichen Absatz des Spiegel -Artikels erfahren wir auch noch:
“Das ukrainische Militär verlor Tausende Soldaten. Die schlecht ausgestattete und trainierte Armee modernisierte sich mit westlicher Hilfe und führte auch auf ukrainischem Territorium Manöver mit Nato-Ländern durch.”
Stimmt! Und genau das ist erstens ein weiterer Vertragsbruch der NATO und zweitens einer der Gründe, warum Russland sich gezwungen sah, militärisch zu reagieren: Im Minsker Abkommen, immerhin nicht nur ein internationaler Vertrag, sondern per Resolution des UN-Sicherheitsrates in den Rang einer Bestimmung des Völkerrechts erhoben, wurde klar geregelt, dass ausländische Streitkräfte in der Ukraine nichts verloren haben. Artikel 10 des Minsker Abkommens lautet:
“Abzug aller ausländischen bewaffneten Formationen, Militärtechnik und ebenfalls von Söldnern vom Territorium der Ukraine unter Beobachtung der OSZE. Entwaffnung aller gesetzwidrigen Gruppen.”
NATO-Soldaten in der Ukraine, unter welchem Vorwand auch immer, widersprechen diesem Punkt eindeutig.
Aber auch davon weiß der Spiegel -Leser ja nichts, weshalb der Spiegel -Leser gar nicht verstehen kann, warum Russland der NATO und dem Westen inzwischen kein Wort mehr glaubt, weil die ständig nicht nur verbal gegebene Versprechen, sondern sogar rechtswirksame Verträge brechen.
Wieder Lügen über das Minsker Abkommen
Der Spiegel schreibt:
“Die Ukraine hat nach dem russischen Überfall auf den ostukrainischen Donbass 2014 jahrelang vergeblich mit Russland über die Umsetzung des Waffenstillstandsabkommens von Minsk verhandelt. An diesen Verhandlungen im sogenannten Normandie-Format waren Deutschland und Frankreich beteiligt.”
Wieder nutzt der Spiegel die Tatsache aus, dass er seine Leser nicht informiert und sie seine Lügen aufgrund dieser Unwissenheit glauben. Das Minsker Abkommen umfasst 13 Punkte, von denen Kiew keinen einzigen umgesetzt hat. Davon, dass Kiew über das Abkommen “verhandelt” habe, kann keine Rede sein. Kiew hat das Abkommen unterschrieben und sich dann geweigert, auch nur einen einzigen der vereinbarten Punkte umzusetzen.
Deutschland und Frankreich haben Kiew dabei unterstützt und dann im November 2021 mitgeteilt, dass sie die Umsetzung zentraler Teile des Abkommens nicht mehr unterstützen, die Details finden Sie hier. Darüber hat der Spiegel jedoch nie berichtet. Genauso wenig hat der Spiegel darüber berichtet, dass Selenskij das Abkommen nie umsetzen wollte und das auch offen gesagt hat.
Spiegel -Leser wissen auch nicht, dass auch Merkel und Hollande, die das Abkommen 2015 für Deutschland und Frankreich unterschrieben haben, nie daran dachten, das Abkommen umzusetzen, wie beide inzwischen ebenfalls in Interviews offen gesagt haben. Sie sagten, dass das Minsker Abkommen für die Ukraine Zeit gewinnen sollte, um sie militärisch aufzurüsten. Es ging immer darum, die Ukraine für einen Krieg gegen Russland aufzurüsten, nicht um Frieden im Donbass.
Der ehemalige britische Premierminister fasste die Position des Westens treffend zusammen, als er das Minsker Abkommen und die Gespräche im Normandie-Format als “diplomatische Imitation” bezeichnete.
Aber auch davon wissen Spiegel -Leser nichts.
Noch mehr Lügen über angebliche Verhandlungen
Der Spiegel schreibt:
“In den Wochen vor Beginn des großen Angriffskrieges verhandelten Moskau und die Nato ebenfalls intensiv über Russlands Forderung nach ‘Sicherheitsgarantien’. Putin wollte die Ukraine ein für alle Mal zur russischen Einflusszone erklären lassen. Als die Nato sich nicht bereit zeigte, auf diese Forderung einzugehen, die in die Souveränität zahlreicher Staaten eingegriffen hätte, ließ Wladimir Putin seine Truppen ins Nachbarland einmarschieren.”
Der Spiegel -Leser hat nie erfahren, worum es bei den gegenseitigen (das Wort ist entscheidend) Sicherheitsgarantien, die Russland im Dezember 2021 gefordert hat, ging. Daher kurz zur Erinnerung, die Details können Sie hier nachlesen. Die Kernpunkte von Russlands Vorschlag waren:
Wiedereinhaltung der NATO-Russland-Grundakte und
Einen Korridor entlang der Grenzen der NATO mit Russland, in dem beide Seiten keine Militärmanöver keine Militärmanöver abhalten dürfen
Einen Sicherheitsabstand, den Kriegsschiffe und Militärflugzeuge beider Seiten zur Grenze des jeweils anderen einhalten
Keine weiteren NATO-Erweiterungen nach Osten
Keine Stationierung von Atomwaffen außerhalb des eigenen Landes
Europa als faktisch Atomwaffen-freie Zone, wobei Russland seine Atomwaffen hinter den Ural zurückziehen würde
Davon, die Ukraine zur “russischen Einflusszone” zu machen, war nicht die Rede, im Gegenteil: Russland hat eine neutrale Ukraine gefordert. Es war und ist der Westen, der die Ukraine in seine Einflusszone ziehen und in die NATO holen will.
Auch davon weiß der Spiegel -Leser jedoch nichts.
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Und mehr noch: Sogar die Behauptung, “vor Beginn des großen Angriffskrieges verhandelten Moskau und die Nato ebenfalls intensiv über Russlands Forderung nach ‘Sicherheitsgarantien'”, ist gelogen. Es gab gar keine Verhandlungen. Russland hat die Vorschläge Mitte Dezember 2021 gemacht, danach haben USA und NATO sechs Wochen lang darüber nachgedacht, ob sie bereit sind, darüber zu verhandeln. Zum Monatswechsel Januar/Februar 2022 haben NATO und USA Russland schriftlich und in einem sehr arroganten Ton mitgeteilt, dass Verhandlungen für sie nicht infrage kommen.
Obwohl deren Antworten (siehe die verlinkten Artikel) öffentlich geworden sind, haben Spiegel -Leser auch davon nie etwas erfahren.
Fazit
Ich könnte noch sehr viel mehr schreiben, denn der Spiegel -Artikel über Putins Rede enthält noch sehr viel mehr Lügen, aber ich will es bei dieser Auflistung von Beispielen bewenden lassen.
Das belegt einmal mehr meine These, dass “Lügenpresse” gar nicht so gefährlich ist, weil Leser eine Lüge bemerken können. Wirklich gefährlich ist “Lückenpresse”, weil Leser, wenn sie die nötigen Informationen nicht haben, nicht einmal bemerken können, wenn sie belogen werden.
Und für Spiegel -Leser gilt nun einmal: Spiegel -Leser wissen weniger!
Und daher kann der Spiegel seine Leser in sogenannten “Faktenchecks” nach Lust und Laune belügen, ohne dass sie das auch nur bemerken können.
Thomas Röper ist Herausgeber und Blogbetreiber der Webseite Anti-Spiegel. Dieser Artikel wurde zuerst am 23. Februar auf Anti-Spiegel veröffentlicht.
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