Als erstes Land der Welt hat sich Schweden im Jahr 2014 zur feministischen Außenpolitik bekannt. Inzwischen hat es sich von der feministischen Außenpolitik distanziert, und das aus guten Gründen. Zum einen ist feministische Außenpolitik nicht viel mehr als ein Label, zum anderen schafft sie Misstrauen, da sie den Eindruck einer eurozentrischen, kolonialen Bevormundung im Ausland verstärkt.
Doch statt vom schwedischen Flop zu lernen, besteht die deutsche Außenpolitik unter Annalena Baerbock darauf, ihn zu wiederholen, und das ohne bisher klar benennen zu können, was mit feministischer Außenpolitik konkret gemeint ist. Auch Baerbocks bisheriges politisches Handeln konnte bislang nicht verdeutlichen, was diese Art Politik in der Praxis bedeutet. Dennoch richtet das Auswärtige Amt laut einem Bericht des Spiegels nun das Amt einer “Botschafterin für feministische Außenpolitik” ein.
Auch der Impression, dass der Begriff “feministische Außenpolitik” bisher kaum mehr als eine leere Phrase war, soll jetzt durch ein im Außenministerium erarbeitetes Papier “Leitlinien feministischer Außenpolitik” widerlegt werden. Der Leitfaden wird am 1. März offiziell vorgestellt, der Entwurf liegt dem Spiegel vor, der daraus zitiert. Aber auch das, was der Spiegel schreibt, zeugt nicht davon, dass Baerbock nun mit begrifflicher Schärfe überrascht. Es bleibt beim grünen Feminismus-Geschwurbel. Es soll Geld dafür ausgegeben werden, dass auch die Mitarbeiter in entsprechendem Geschwurbel trainiert werden.