Meinung Ein Rōnin, wer den Atomkrieg fürchtet: Japans Abgeordnete spielen bei russophobem Psychozirkus mit
Das hört sich wenig logisch an, zeigt aber in Wirklichkeit, welche Art von Marionette die Amerikaner uns gern unterjubeln würden. Es sollte ein Mann sein, der alle Interessen unseres Landes aufgeben würde, der sich selbst aus dem Kampf um die Kontrolle im postsowjetischen Raum ausschalten würde, aber das alles mit patriotischen Phrasen tun würde. Was im Prinzip weder überraschend noch neu ist. Auch der Blogger Nawalny spielte viele Jahre einen russischen Nationalisten.
Das dritte Szenario ist müde Panikmache, dass Russland “Chinas Vasall” wird. Auch dies ist eine lächerliche Utopie. Bisher erlauben es weder die Stärke unserer Wirtschaft, noch der Reichtum unserer Rohstoffbasis, noch die Kampffähigkeiten unserer Armee, noch unsere Atomwaffen irgendjemandem in der Welt ‒ nicht einmal den Vereinigten Staaten selbst ‒ unser Land zu ihrem Vasallen zu degradieren. Warum sollte es China gelingen ‒ bei allem Respekt vor dem Reich der Mitte, natürlich?
Das vierte Szenario ist eine Abwandlung desselben Themas, wonach Russland sich in ein zweites Nordkorea verwandeln wird.
Schließlich das fünfte Szenario , und das ist der feuchteste Traum der Amerikaner – ein totales Armageddon in unserem Land, Chaos, Rebellion, Zerfall und Krieg aller gegen alle.
Was haben diese fantastischen Szenarien gemeinsam? Die Tatsache, dass jedes von ihnen nur nach unserer Niederlage, und zwar einer totalen Niederlage, auch nur die geringste Chance auf Verwirklichung hat. Und zwar nicht nach einem situationsbedingten Rückzug in der Ukraine, sondern nach einer Niederlage in einem echten Weltkrieg, mit allem, was dazugehört, einschließlich des Austauschs von Atomschlägen.
Ohne eine solche Niederlage taugt Kotkins Argumentation nur als Bewerbung für einen Science-Fiction-Actionfilm über Mütterchen Russland, in dem immer alles brennt, explodiert und schießt, und dann kommt ein blonder russischer Nationalist unter Glockengeläut an die Macht und küsst den amerikanischen Präsidenten (mit Will Smith in der Rolle des amerikanischen Präsidenten).
Interessant ist jedoch, zu welchen Schachzügen Kotkin seinen Gastgebern in der aktuellen Runde des Großen Spiels rät.
Erstens müsse man den richtigen “Nationalisten” in Russland finden, der den Amerikanern alles zu überlassen bereit ist:
“Washington muss auf einen nationalistischen Reset in Russland vorbereitet sein und ihn fleißig fördern.”
Zweitens soll versucht werden, Russland von China zu trennen, denn deren Bündnis ist, wie die letzten Jahre gezeigt haben, absolut unschlagbar. Um dies zu erreichen, wird Washington aufgefordert, Peking einzudämmen, ohne auf militärische Maßnahmen zurückzugreifen. Danach solle “das Nixon-Kissinger-Manöver” wiederholt werden. China soll bei der Eindämmung Russlands helfen.
Analyse Die USA schleichen sich langsam aus dem Ukraine-Konflikt raus
Der wichtigste Ratschlag besteht jedoch darin, endlich die eigenen Probleme Amerikas zu lösen. Billige Hypotheken wie in Russland müssen her, Häuser zu vernünftigen Preisen müssen gebaut werden, denn die schrecklichste Bruchbude kostet aktuell bereits Hunderttausende von Dollar. Nicht weniger als eine Million Mathematiklehrer müssen in zehn Jahren ausgebildet werden, denn die amerikanischen Schüler haben das Rechnen verlernt, während die russischen Schüler inzwischen die Weltolympiaden wie Peanuts knacken. Auch neue Rüstungsgüter sollten hergestellt werden ‒ wiederum, um aufzuholen und Russland zu überholen.
An dem letztgenannten Ratschlag – die aufgestauten internen Probleme zu lösen – können Sie sehen, wie weit die Krise in den USA fortgeschritten ist. BIP-Zahlen können gezeichnet werden, wie man lustig ist, sie täuschen jedoch nicht darüber hinweg, dass in vielen Positionen heute die USA Russland hinterherhinken, nicht umgekehrt. Die ganze Welt kann das sehen. Das Einzige, was diesem dekadenten Staat bleibt, sind die besagten feuchten Träume vom Zusammenbruch und Zerfall Russlands und der Teilung des Fells des nicht erlegten russischen Bären.
Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 22. April 2024 auf ria.ru erschienen.
Source