Mitte Februar, einen Monat nach den taiwanesischen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen, unterzeichneten Indien und Taiwan ein Memorandum of Understanding (MoU) über Migration und Mobilität, das für Schlagzeilen sorgte und das Zeug zu einem diplomatischen Eklat zwischen Neu-Delhi und Peking hatte. Die neue Vereinbarung ermöglicht unter anderem indischen Arbeitnehmern, auf der abtrünnigen Insel eine Beschäftigung zu suchen, auf der derzeit in Bereichen wie Fertigung, Baugewerbe und Landwirtschaft ein Arbeitskräftemangel herrscht. Doch das Potenzial für einen intensiveren Austausch zwischen Indien und Taiwan hatte China bereits verunsichert. Das berichtete The Diplomat.
Letztes Jahr, nachdem ein Bericht einige Details über die mögliche Anwerbung von bis zu 100.000 indischen Arbeitskräften durch Taiwan veröffentlicht hatte, löste die Meldung eine Welle medialer Angriffe gegen die taiwanesische Regierung aus. Taiwans Arbeitsminister Hsu Ming-chun beschuldigte die Chinesen der Einmischung und bezeichnete die Beiträge in den sozialen Medien als eine Form der hybriden Kriegsführung.