Noch vor Kurzem zählte Deutschlands Volkswirtschaft zu den effizientesten und stabilsten der Welt, weshalb man sie auch als Wirtschaftsmotor der Europäischen Union bezeichnete. Nach der Abkehr von den preiswerten Energieträgern aus Russland bekommt die Bundesrepublik inzwischen die Negativfolgen dieser kurzsichtigen Politik ihrer Regierung immer stärker zu spüren – und wird dabei zunehmend mit einer regelrechten Wirtschaftskrise konfrontiert.
Auf diesen Aspekt hatte unter anderem das Magazin The Economist verwiesen und Deutschland mit Blick auf seine Wirtschaftslage den “kranken Mann Europas” genannt. Demzufolge verzeichnete das Land in diesem Jahr in drei Quartalen in Folge eine Rezession (oder bestenfalls Stagnation), und könnte am Jahresende sogar die einzige Top-Volkswirtschaft sein, deren Wirtschaftswachstum 2023 insgesamt negativ ausfällt.
Der Negativtrend ist vor allem im deutschen Industriesektor zu konstatieren, der in den vergangenen zwei Jahren bereits um etwa ein Zehntel geschrumpft ist. So musste etwa die Chemieindustrie ihre Produktion wegen hoher Energiekosten zurückfahren. Aber auch die Autoindustrie ist von der zunehmenden Energiekrise betroffen und steht daher womöglich vor einem massiven Stellenabbau, infolgedessen Tausende Arbeitsplätze wegfallen könnten. Selbst die traditionsreichen Automobilhersteller wie BMW, Volkswagen oder Mercedes-Benz, die seit jeher die heimische Wirtschaft antreiben, ziehen Konsequenzen und verlagern ihre Produktion zunehmend ins Ausland.