Erinnern Sie sich noch an “The Great Reset”? In diesem Buch plädierte der WEF-Chef Klaus Schwab dafür, die Corona-Krise für eine globale wirtschaftspolitische Transformation zu nutzen, hin zu mehr Nachhaltigkeit, mehr Digitalisierung und mehr öffentlich-private Zusammenarbeit. In der deutschen Übersetzung hieß Schwabs Buch “Der Große Umbruch”. Dass die Corona-Krise eigens dafür initiiert wurde, um das Zeitfenster einer Krise für den Großen Umbruch erst zu schaffen, ist selbstverständlich nur eine Verschwörungstheorie. Die Ideen des WEF scheinen aber fortzubestehen, wie die Regierungserklärung des Bundeskanzlers vergangene Woche zeigt:
“Ja, es ist möglich. Wir werden den Großen Umbruch hinbekommen, der vor uns liegt. Und dieser Große Umbruch wird gut ausgehen, für uns hier in Deutschland und in Europa.”
War diese doch spezielle Wortwahl nur Zufall? Die Liebe des Kanzlers zum WEF ist hinlänglich bekannt. Kein Monat nach seiner Vereidigung wurde Scholz auf einem digitalen WEF-Format bei Schwab vorstellig und legte sein Bekenntnis zur Davos-Agenda ab. Im Mai 2022 erschien Scholz vorbildlich in persona auf dem Weltwirtschaftsforum und auch zum WEF 2023 reiste er noch an, als viele andere Staatschefs aufgrund des bröselnden Rufs des Forums lieber fernblieben.
Neben der mit Schwabs Buchtitel identischen Wortwahl gibt es aber noch weitere erstaunliche Parallelen in Scholz Regierungserklärung mit der Politik des WEF. So scheint aktuell der Krieg in der Ukraine ein ebenso willkommener Stimulus für Klimaneutralität zu sein wie zuvor die Corona-Krise für die Digitalisierung. Plant der Kanzler womöglich seinen eigenen Großen Umbruch?