Die Ukraine teilt ihre Kriegsgefangenen in Kategorien nach Priorität beim Austausch gegen russische Gefangene ein. Dies berichtete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Verweis auf den Leiter des “Zentrums für Wiederherstellung des Friedens” des Ministeriums für Reintegration der Ukraine Alexander Smirnow an den Sekretär des Koordinationsstabs für Fragen der Behandlung von Kriegsgefangenen Dmitri Usow.
Laut dem Schreiben sollen sich die Unterhändler in erster Linie um eine Rückkehr von kampffähigen Soldaten und Offizieren der Asow-Brigade bemühen. Danach haben Offiziere unterschiedlicher Verbände Vorrang. An dritter Stelle in der Liste sind Mannschaften und Unteroffiziere verzeichnet, zuletzt kommen verwundete ukrainische Militärangehörige, die aus Gesundheitsgründen dienstuntauglich sind.
Wie die Agentur anmerkte, hatten zuvor ukrainische und westliche Medien mehrmals einen erheblichen Personalmangel beim ukrainischen Militär wegen hoher Verluste gemeldet, weswegen in ukrainischen Dörfern und Städten Razzien auf Männer im wehrfähigen Alter stattfinden. Diese Angaben wurden auch von ukrainischen Kriegsgefangenen bestätigt.
Eine solch zynische Behandlung eigener Soldaten wird auch auf dem Schlachtfeld sichtbar. Am Montag hatte sich der Held der Russischen Föderation, Kommandant der Panzerkompanie der Marineinfanteriebrigade der russischen Pazifikflotte, Hauptmann Ruslan Kurbanow, an das ukrainische Militär gewendet, das einen Kameraden am Ortsrand von Nowodonezkoje verließ. Seine Videobotschaft wurde im Telegramkanal des russischen Verteidigungsministeriums veröffentlicht.
Der Hauptmann betonte, dass ukrainische Militärs nach einer Niederlage bei Nowodonezkoje nicht nur ihre Technik, sondern auch eigene Kameraden im Stich ließen. Kurbanow zeigte einen ukrainischen Soldaten, der drei Tage am Ortsrand von Nowodonezkoje verbrachte, ohne von den eigenen Mitstreitern abgeholt zu werden und Hilfe von den russischen Soldaten erhielt.