Nüchtern und sehr kurz zusammengefasst lässt sich nach finaler Marktfreigabe des angepassten bivalenten Impfstoffes aus dem Hause BioNTech erkennen, dass auch dieser Wirkstoff nicht die volle Erwartungshaltung der einfordernden Bundespolitik und medizinischen Wissenschaft wie auch erwartungsvoller und empfangsbereiter Bürger erfüllt. Die Mitteilung einer “weiteren Zulassungsänderung von Comirnaty® (BioNTech/Pfizer) als bivalenten Impfstoff mit Anpassung an die Omikron-Varianten BA.4/BA.5 für Auffrischimpfungen” erfolgte durch das Paul-Ehrlich-Institut am 13. September 2022.
Am 8. November erfolgte auf der Webseite medRxiv, einem “Online-Archiv und Verbreitungsserver für vollständige, aber unveröffentlichte Manuskripte (Preprints) aus den medizinischen, klinischen und verwandten Gesundheitswissenschaften”, die Veröffentlichung von sechs Mitarbeitern des Universitätsklinikums Würzburg. Die Studie trägt den Titel:
“Bivalente BNT162b2mRNA Original/Omicron BA.4-5 Booster-Impfung: Nebenwirkungen und Arbeitsunfähigkeit im Vergleich zum monovalenten COVID-19-Booster (einem reinen Omikron BA.1-Impfstoff).”
Diese vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft (BMBF) kofinanzierte Studie untersuchte die Ereignisse “nach einer vierten COVID-19-Impfung bei 76 Beschäftigten im Gesundheitswesen”(Dabei erhielten 33 weibliche und sechs männliche Teilnehmer den bivalenten Wirkstoff). Dazu gehörten die Punkte Nebenwirkungen, gegebenenfalls benötigtes Medikamentieren (“PRN – pro re nata”) und generelle körperliche Ereignisse. In der einleitenden Zusammenfassung heißt es zu den Ergebnissen:
“Die Nebenwirkungsrate bei der zweiten Auffrischungsdosis war bei den Teilnehmern, die die bivalente Dosis erhielten, mit 84,6 Prozent deutlich höher als bei der monovalenten Dosis (51,4 Prozent).”
Des Weiteren wird darauf hingewiesen:
“Außerdem gab es nach der bivalenten Impfung eine Tendenz zu einer erhöhten Rate an Arbeitsunfähigkeit und zur Einnahme von PRN-Medikamenten.”
In der Ergebnisdarlegung heißt es detaillierter:
“Bivalent geimpfte Teilnehmer berichteten außerdem über höhere Raten unerwünschter Reaktionen in allen Unterkategorien (Abbildung 1A). Außerdem wurden häufiger PRN-Medikamente eingenommen, und es gab numerisch höhere Raten von Einschränkungen der Arbeitsfähigkeit in der bivalent geimpften Gruppe.”