Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat die USA besucht, um sich mit Donald Trump, dem früheren und vielleicht künftigen Präsidenten, zu treffen. Man munkelt, dass die beiden sich gut verstanden haben. Sie diskutierten einen ganzen Friedensplan für die Ukraine und machten sich gegenseitig viele Komplimente.
Keep on fighting, Mr. President! We are with you, @realDonaldTrumppic.twitter.com/EZFMYHDRzl
— Orbán Viktor (@PM_ViktorOrban) April 3, 2023
Auf X überhäufte Orbán Trump mit allerlei Schmeicheleien, und auch Trump sagte Orbán während des Besuchs viele nette Dinge. Kein Wunder, dass das von Trumps Wahlkampfmotto “Make America Great Again” abgeleitete “Make Europe Great Again” inzwischen zum Leitspruch des ungarischen Regierungschefs geworden ist.
We need a change in #Brussels in order to #MakeEuropeGreatAgain ! #MEGApic.twitter.com/RatfFIiPbQ
— Orbán Viktor (@PM_ViktorOrban) February 18, 2024
Doch all das sind Äußerlichkeiten. In Wirklichkeit sind die politischen Beziehungen zwischen den ungarischen und den US-amerikanischen Konservativen keineswegs so ungetrübt, wie es nach außen zur Schau gestellt wird. Orbán hatte eine Liste von Wünschen nach Washington mitgebracht, die er dem Präsidentschaftskandidaten der Republikaner vorstellen wollte. Einige der Wünsche auf diesem Zettel waren aus Trumps Sicht jedoch so “extravagant”, dass kaum damit zu rechnen ist, dass er sie seinem ungarischen Fan einfach so abnicken wird.
Da ist natürlich der Wunsch, dass Ungarn weiterhin billige russische Kohlenwasserstoffe beziehen darf, anstelle der teuren amerikanischen, zu deren Kauf Trump Europa zwingen will. Aber das ist nicht das Wichtigste für Budapest und auch nichts, wobei Trump nicht ein Auge zudrücken könnte. Nicht einmal der Wunsch des Ungarn, mit Putin auszukommen, ist auf dem ersten Platz auf der Liste der Streitigkeiten. Warum auch, wenn Trump das im Prinzip auch selbst will.