Die Zahl der Anträge auf Kriegsdienstverweigerung bei der Bundeswehr hat sich seit Russlands Eingriff in den Krieg in der Ukraine im Jahr 2022 verfünffacht. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke hervor, wie das Internetportal Table.Media berichtete. Im Jahr 2020 gingen bei der Bundeswehr noch 142 und im Jahr 2021 insgesamt 209 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung ein. Im Jahr 2022 waren es hingegen 1123 Anträge.
Bis zum 30. April 2023 sind sogar bereits 672 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung bei der Bundeswehr eingegangen. Unter den Antragstellern im Jahr 2022 waren 450 Ungediente, 438 Reservisten, 226 Zeitsoldaten, acht Berufssoldaten und ein freiwillig Dienstleistender.
Bei einer Teil- oder Generalmobilmachung im Spannungs- oder Verteidigungsfall könnten alle Männer ab 18 Jahren bis zur Vollendung des 59. Lebensjahres eingezogen werden. Wer den Kriegsdienst verweigert, kann zum zeitlich unbefristeten Zivildienst beordert werden.