Die US-Webseite Politico informiert über ein Schreiben, laut dem am Freitag der letzten Woche zehn osteuropäische Länder die EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides aufgefordert haben, die laufenden Verträge zu Impfstoff-Lieferungen innerhalb der Europäischen Union neu auszuhandeln. Demnach wurde die Initiative durch polnische Verantwortliche ins Leben gerufen, dem sich Bulgarien, Kroatien, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien per Unterschrift inhaltlich anschlossen.
Als wesentliche Forderung an die EU-Gesundheitskommissarin wird genannt, sich bei den Neuverhandlungen “auf ein Überangebot an Impfdosen und die Notwendigkeit des Schutzes der Staatsfinanzen” zu berufen. Des Weiteren fordern die Regierungsvertreter, dass laufende Verträge “gekündigt werden können, wenn sie aus gesundheitlicher und epidemiologischer Sicht nicht mehr benötigt werden”, so Inhalte des zitierten Schreibens, das Politico vorliegt.
Schon im April erhielt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein Schreiben der drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, wegen eines sich abzeichnenden Überschusses an Corona-Impfstoff. In diesem Schreiben hieß es:
“Wir stellen mit Sorge fest, dass die Mitgliedsstaaten vor einer neuen Herausforderung stehen, nämlich der Überproduktion und dem Überangebot an Impfstoffen.”