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Die entscheidende Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich ist angelaufen. Am Sonntag öffneten um 8 Uhr die Wahllokale. Rund 48,7 Millionen eingeschriebene Wähler können zwischen dem Präsidenten Emmanuel Macron und seiner Herausforderin Marine Le Pen abstimmen. Das Ergebnis wird für Frankreichs Politik der kommenden Jahre richtungsweisend sein und hat auch eine große Bedeutung für die Zukunft der EU.
Analyse
Die französischen Wähler könnten dem Globalismus einen schweren Schlag versetzen
Macron und Le Pen hatten sich vor zwei Wochen in der ersten Runde der Wahl gegen zehn Mitbewerber um das höchste Staatsamt durchgesetzt. Seitdem bemühten sie sich, vor allem im Lager des drittplatzierten Linken Jean-Luc Mélenchon Menschen für sich zu gewinnen. Die großen französischen Medien riefen am Wochenende zur Wahl des früheren Investmentbankers Macron auf.
Umfragen sahen den aktuellen Staatschef zuletzt mit 55 bis 56,5 Prozent vorn. Bereits im ersten Durchgang hatte er mehr Stimmen geholt als Le Pen. Der Ausgang ist aber noch ungewiss. Immer wieder gewann in der Endrunde der Präsidentschaftswahl in Frankreich auch der Kandidat, der im ersten Durchgang auf Platz zwei gelandet war.
Auch Brüssel und Berlin beobachten die Wahl mit Spannung. Im Gegensatz zum Globalisten und EU-Anhänger Macron will die Nationalistin Le Pen zu Deutschland auf Distanz gehen und die Europäische Union grundlegend verändern. Ihr schwebt etwa das Vorrecht nationalen Rechts vor EU-Recht vor.
Die Regierungschefs der EU-Staaten Deutschland, Spanien und Portugal riefen vor wenigen Tagen unverblümt zur Wahl Macrons auf und warnten die französischen Wähler davor, Marine Le Pen als Vorsitzende des Rassemblement National (RN, Nationale Sammlungsbewegung) zu unterstützen.
Der französische Präsident wird auf fünf Jahre gewählt. Er beeinflusst die Politik des Landes maßgeblich und spielt oft eine wichtigere Rolle als der von ihm ernannte Premierminister und Regierungschef.
Die Wahllokale sind in Frankreich bis 19 Uhr und mancherorts bis 20 Uhr geöffnet. Wegen der Zeitverschiebung wurde in einigen französischen Überseegebieten, etwa in der Karibik, bereits am Samstag abgestimmt.
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