Pläne zur Einführung von Geldstrafen in fünfstelliger Höhe – von 10.000 bis 60.000 Euro ‒ für die Beschädigung von Denkmälern und Kulturobjekten wurden bei einer Kabinettssitzung in Italien angekündigt, berichtet die Fachzeitung The Art Newspaper.
Es wird erwartet, dass die Maßnahme von der Regierung Giorgia Melonis problemlos angenommen und umgesetzt werden könne. Die Zeitung erklärt:
“Im Wesentlichen richtet sich das Gesetz gegen Klimaaktivisten und achtlose Touristen, deren Aktionen das Ausmaß und die Form einer wahren Katastrophe angenommen haben, die Italien überrollt. Ende letzten Jahres besprühten Umweltschützer die Fassade der Mailänder Scala mit rosa, blauer und türkiser Farbe, unmittelbar vor der Eröffnungsaufführung von ‘Boris Godunow’. Ziel war es, ‘die Politiker, die an diesem Abend der Aufführung beiwohnten, dazu zu bringen, den Kopf aus dem Sand zu ziehen und einzugreifen, um die Bevölkerung vor einer ökologischen Katastrophe zu bewahren’.”
Dies ist nicht der einzige Fall von Angriffen auf italienische Kultur- und Baudenkmäler durch Aktivisten der “Letzten Generation”. In den vergangenen Monaten haben sie sich an Botticellis “Primavera” in den Uffizien geklebt, die historische Fassade des Palazzo Vecchio ‒ ebenfalls in Florenz ‒ mit Farbe besprüht, den Trevi-Brunnen in Rom schwarz gefärbt, ein Gemälde von Van Gogh in einem Museum in Rom mit Erbsensuppe übergossen und in Mailand acht Kilo Mehl auf ein Werk von Andy Warhol geworfen. Und auch die päpstliche Residenz wurde nicht ausgelassen: Sie klebten sich an die Statue von Laokoon in den berühmten Vatikanischen Museen.