US-Außenminister Antony Blinken hat den Leiter des Büros der Kommission für auswärtige Angelegenheiten des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, Wang Yi, über seine Entscheidung informiert, seinen Besuch in China wegen des Zwischenfalls mit dem chinesischen Ballon zu verschieben. Dies geht aus einer Erklärung hervor, die auf der Webseite des US-Außenministeriums veröffentlicht wurde:
“Der Minister nahm die Erklärung des Bedauerns der Volksrepublik China zur Kenntnis, bezeichnete dies jedoch als unverantwortlichen Akt und eine klare Verletzung der Souveränität der USA und des Völkerrechts, die den Zweck der Reise untergräbt.”
Während des Telefonats versicherte Wang Blinken, dass China ein verantwortungsbewusstes Land sei, das das internationale Recht respektiere, hieß es in der englischsprachigen chinesischen Zeitung Global Times.
In der Erklärung des chinesischen Außenministeriums wurde betont, dass die Rolle sowohl der chinesischen als auch der US-Diplomaten darin bestehe, “die bilateralen Beziehungen ordnungsgemäß zu verwalten und insbesondere einige unerwartete Situationen kühl und umsichtig zu bewältigen”. Weiter hieß es:
“In der Tat hat keine der beiden Seiten jemals einen Besuch angekündigt.”
Dabei “ist es Sache der USA, ihre endgültige Erklärung abzugeben, und wir respektieren das”, hieß es im chinesischen Statement.
Erneut bekräftigte das chinesische Ressort, dass es sich bei dem am 1. Februar im US-Luftraum gesichteten Ballon, den die USA für ein Spionagegerät halten, in Wirklichkeit um ein ziviles chinesisches Luftschiff handele, das zu Forschungszwecken, vor allem für meteorologische Zwecke, eingesetzt worden sei:
“Dies ist eine völlig unerwartete Situation, die durch höhere Gewalt verursacht wurde, und die Fakten sind eindeutig.”
Am 3. Februar teilte das Pentagon mit, es habe ein weiteres Objekt über Lateinamerika entdeckt, das als “chinesischer Überwachungsballon” eingestuft worden sei, obwohl sich dieser offenbar nicht auf US-Territorium zubewegt.
Blinkens Besuch in China soll vermutlich von US-Staatschef Joe Biden und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping auf dem G20-Gipfel in Indonesien im vergangenen November arrangiert worden sein und sollte die erste Reise eines US-Außenministers nach Peking seit 2020 werden.