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London hat am Mittwoch die Video-Plattform YouTube aufgefordert, alle Videos eines Telefonats zwischen den Prankstern Wowan und Lexus – die vorgegeben hatten, der ukrainische Premierminister zu sein – und dem britischen Verteidigungsminister Ben Wallace zu sperren.
Es wurde erklärt, dass es sich hierbei um Propaganda des russischen Staates handele, die bearbeitet worden sei, um Unwahrheiten zu zeigen und das britische Ansehen und die Moral Kiews zu untergraben.
Das Verteidigungsministerium in London erklärte über den Kurznachrichtendienst Twitter:
“Wir rufen YouTube auf, uns bei der Unterstützung der Ukraine zu helfen, indem wir die vom russischen Staat manipulierten Videos entfernen, die verbreitet werden, um die Moral eines Volkes zu untergraben, das für seine Freiheit kämpft.”
We are calling on YouTube to help us support Ukraine by taking down videos doctored by the Russian state and disseminated to try and sap the morale of a people fighting for their freedom 🇺🇦👇 pic.twitter.com/586ydI4VAp
— Ministry of Defence 🇬🇧 (@DefenceHQ) March 23, 2022
In dem beigefügten Schreiben – wo sowohl der Name des Absenders, als auch des Empfängers fehlt – behauptet das Ministerium, dass “der russische Staat für den Fake-Anruf verantwortlich war.” Und dass “die in diesem Video gezeigte russische Desinformation ein erhebliches Risiko für die nationale Sicherheit des Vereinigten Königreichs” sowie “ein Risiko für die internationale Einheit zur Unterstützung der Ukraine” darstelle.
Das Verteidigungsministerium behauptet, die Videos seien “verändert und bearbeitet” worden. Und zwar um Wallace zu zeigen, wie er Dinge sagt, die nicht der Wahrheit entsprechen. Etwa, dass Großbritannien “keine eigenen” NLAW-Panzerabwehrraketen mehr hat.
Dies sei “faktisch falsch”, so das Ministerium weiter. “Wir haben keine Lieferengpässe.” Eine weitere Behauptung, die das Verteidigungsministerium als falsch bezeichnete – und die vermutlich von den Prankstern aufgestellt wurde – sei, dass die in die Ukraine geschickten NLAW-Raketen “oft versagten”. In dem Schreiben heißt es weiter:
“Jedes empfundene Versagen unserer zur Unterstützung der Ukraine bereitgestellten Waffen wird sich unmittelbar negativ auf die Moral der ukrainischen Streitkräfte auswirken.”
“Ich bin sicher, dass Sie nicht wünschen, ein Kanal für russische Propaganda zu sein oder in irgendeiner Weise mit den potenziellen Folgen dieser Art von Medienmanipulation in Verbindung gebracht zu werden”, heißt es in dem Schreiben, das an YouTube gerichtet ist. Zugleich wird die Plattform aufgefordert, den Link zu allen Videos mit diesem Anruf zu entfernen (oder zumindest zu sperren).