Moskau steht dem Vorhaben Jerewans, dem Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs beizutreten, kritisch gegenüber. Armenien wisse Bescheid über den Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten, der auf der Grundlage dieses Statuts getroffen worden war, erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. “Wir wissen, dass dies in Jerewan gut bekannt ist. Das ist nicht das, was wir begrüßen.” Laut Peskow ist eine solche Entscheidung der armenischen Behörden “äußerst feindselig” gegenüber Russland.
Peskow stellte jedoch fest, dass Armenien ein souveräner Staat sei. “Wir hoffen natürlich, dass sich solche Entscheidungen nicht negativ auf unsere bilateralen Beziehungen auswirken, denn wir sprechen über ein Gesetz, das wir nicht anerkennen, wir sind keine Vertragspartei.” Er fügte hinzu, dass Wladimir Putin in naher Zukunft keine Reisen nach Armenien plane.
Auch das russische Außenministerium betonte am Donnerstag, dass die Ratifizierung des Römischen Statuts durch Armenien inakzeptabel sei und negative Folgen für die bilateralen Beziehungen haben werde.
Aufgrund des Vorhabens in Jerewan war vor einigen Wochen der armenische Botschafter in Moskau in das russische Außenministerium einbestellt worden.
Trotz der Unzufriedenheit in Moskau hat eine Kommission für Staats- und Rechtsfragen am Donnerstag den von der armenischen Regierung vorgelegten Entwurf zur Ratifizierung des Römischen Statuts gebilligt. Das Dokument wird auf einer Parlamentssitzung besprochen, die am 3. Oktober beginnt.