Mit Festnahme von Daniela Klette in Berlin, eines von drei seit Jahrzehnten gesuchten RAF-Mitgliedern der sogenannten 3. Generation, konzentriert sich aktuell weiterhin das Fahndungsgeschehen auf die Hauptstadt. So wurde im Verlauf des Sonntags zuerst ein Bauwagengelände im Bezirk Friedrichshain komplett abgeriegelt und durch ein Großaufgebot von BKA, LKA und Polizeikräften durchsucht. Am Abend erfolgte eine Hausdurchsuchung, ebenfalls in Friedrichshain. Die Einsatzkräfte durchsuchten nun am Morgen des 4. Februar ein weiteres Objekt in Berlin-Friedrichshain, eine Wohnung. Alle drei Ereignisse verliefen bis dato ohne Zugriff auf die Gesuchten Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg.
Am gestrigen Abend wurde ein Bauwagen von den Fahndern beschlagnahmt und später in der Nacht abtransportiert. Dieser soll als Unterkunft gedient haben, die von Burkhard Garweg jahrelang als Versteck genutzt wurde, so die Angaben von Polizeisprechern. Die Bild-Zeitung schrieb, dass zu diesem Einsatz “erneut zahlreiche schwer bewaffnete Polizisten mit Maschinenpistolen auf das Gelände vorgerückt” waren. Das Areal ist laut Medienangaben rund 6.200 Quadratmeter groß. Dort stehen Baracken, Wohnmobile, Wohnwagen und Gebäude. Laut taz-Artikel können “hier auch straffällig gewordene Jugendliche und Erwachsene ihre Sozialstunden abarbeiten”.
Zehn am Sonntag Festgenommene sind “nach Abschluss der identitätsfeststellenden Maßnahmen bereits wieder entlassen worden”, so die Angaben einer Polizeisprecherin. Laut Polizei waren bei diesem Einsatz rund 130 Kräfte verschiedener Sicherheitsbehörden vor Ort. Parallel wurde am Sonntag in Kreuzberg die Wohnung der zu Wochenbeginn festgenommenen Klette vollständig demontiert und ausgeräumt.