Die modernen Medien sind so organisiert, dass sie immer die “heißesten” Nachrichten aufgreifen. Diese Tradition drängt manchmal wirklich wichtige Ereignisse an den Rand, die von den “gehypten” Themen überschattet werden. Dies gilt ganz besonders für Nachrichten vom Weltmarkt für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Die Kriege, Skandale und Intrigen, die sich dort abspielen, würden es ohne weiteres mit jedem Krimi-Bestseller aufnehmen können – nur mit dem Unterschied, dass die Ernährung im Prinzip die Grundlage der menschlichen Existenz war, ist und bleibt.
Die westliche Presse schreibt unter Berufung auf einschlägige Quellen, dass in diesem Jahr in Russland mit einem Rückgang der Weizenernte um dreieinhalb Millionen Tonnen auf allerdings insgesamt 89,6 Millionen zu rechnen ist. Sie berichten auch mit offensichtlicher Besorgnis, dass die Weltvorräte an Weizen und anderen Getreidesorten bis Ende April auf einen Negativrekord für die letzten zehn Jahre gefallen sind, die Kosten für einen Scheffel sehr hoch sind und in absehbarer Zeit nicht sinken würden.